Im wahrsten Sinne des Wortes ist der Ernährungstrend Paleo derzeit in aller Munde. Aber was steckt eigentlich dahinter und wie genau geht Paleo, auch bekannt als Steinzeit-Diät? Ich habe mich mit den Jungs von Paleo Jerky getroffen, die mir Einblicke in die Paleo-Ernährung gegeben und mir in mancher Hinsicht die Augen geöffnet haben.
Um das einmal vorweg zu nehmen: bei Paleo handelt es sich nicht um eine Diät, auch wenn der immer beliebter werdende Ernährungstrend oft als solche deklariert wird. Genauso wie es sich bei Vegetarismus oder Veganismus um eine Einstellung, vielleicht sogar um eine Glaubenssache handelt, ist Paleo eine Haltung in Sachen Ernährung, die sich auf Lebensmittel beschränkt, die in der Steinzeit verfügbar waren. Im Fokus stehen Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Eier, Nüsse, Samen und gesunde Fette. Verzichtet wird wiederum auf all jene Produkte, die erst mit dem Ackerbau und der Viehzucht verfügbar waren: also Getreideprodukte, Zucker, Milchprodukte, ja sogar Hülseprodukte und natürlich künstliche Zusatzstoffe. „In der Geschichte der Evolution waren wir etwa zwei Millionen Jahre lang Jäger. Erst vor etwa 1000 Jahren – ein zeitlicher Augenaufschlag in der Evolution – entwickelten wir uns vom Jäger und Sammler zum Bauern. Damit veränderte sich unsere Ernährung grundlegend, aber unser Körper hat sich seit der Steinzeit zu 99,999 Prozent kaum verändert“, erklärt Mark Poppenberg. Er gründete gemeinsam mit Dario Galbiati Alborghette die Marke Paleo Jerky. Das war 2013, als Paleo noch nicht allgegenwärtig in der modernen Ernährungskultur war. Heute, zwei Jahre später, ist Paleo groß geworden, wird in Hollywood wie auch von renommierten Ernährungsberatern gefeiert.
Was bringt die Paleo-Ernährung?
Mark allerdings ist schon viel länger überzeugt von der Idee und kam nicht erst durch sein eigenes Produkt Paleo Jerky zu der Paleo-Ernährung. Er lebt schon lange nach der, ich nenne es mal, Philosophie. „Angefangen hat alles in London, wo ein guter Freund mich auf die Paleo-Ernährung aufmerksam machte. Von der Philosophie inspiriert, wagte ich mich ziemlich schnell an die sogenannte 30-Tage-Challenge, während der ich mich ausschließlich von Lebensmitteln ernährt habe, die so oder in ähnlicher Form schon während der Evolution des Menschen verfügbar waren. Ich habe quasi die Ernährung der Jäger und Sammler kennen, schätzen und lieben gelernt“. Gleichzeitig stellt er aber klar: „Ausnahmen bestätigen die Regeln – es ist auch völlig ok, mal einen „cheat day“ einzulegen und mit Freunden Pizza essen zu gehen.“ Und trotzdem, Paleo, so ist Mark sich sicher, tut gut: „Zum Beispiel wird Haut wird besser, man ist fitter und wacher oder andere Beschwerden, wie Rückenschmerzen verschwinden. Ich hatte zum Beispiel eine Fehlhaltung im Fuß, die ist verschwunden.“
Warum sollte man bei der Paleo-Ernährung auf Getreide verzichten?
Die Logik hinter der Paleo-Ernährung ist einleuchtend. In erster Linie ist nicht der Verzicht relevant, sondern das Bewusstsein. Okay, klingt gut. Aber vollständig Brot zu meiden, das klingt schwierig. Und ist das wirklich sinnvoll? Ist es, wenn man Mark einige Minuten das Ohr schenkt. Denn Getreide, erklärt er mir, während ich schuldbewusst an meiner Weinschorle nippe (ist nämlich streng genommen gar nicht Paleo-tauglich), hat einen natürlichen, aus Proteinen bestehenden Fraßschutz, der sich um das Korn legt. Dazu gehören zum Beispiel Lektine und – als bekanntester „Fraßschutz“, Gluten. Lektine und Gluten erhöhen beispielsweise die Darmdurchlässigkeit und erleichtern damit den Eintritt von schädlichen Stoffen in unseren Körper, die dann eine Immunantwort auslösen können. „Das bedeutet, dass unser Körper quasi in einem dauerhaft entzündeten Zustand ist“, erklärt mir Mark. Mh, vielleicht genieße ich mein Körnerbrötchen weniger … oder zumindest … bewusster? Wie auch immer, wenn man hypothetisch auf Getreide verzichten kann, vielleicht lässt man es dann wirklich bleiben? Glaubenssache …
Und was ist nun Paleo Jerky?
Gerade in Sachen Snacks, kann Marc aus Erfahrung sagen, ist es bei der Paleo-Ernährung gar nicht so einfach, etwas griffbereit zu haben, wenn die Energiereserven aufgebraucht sind. „Wir möchten es Menschen ermöglichen, die Paleo-Ernährung immer und überall durchhalten zu können, ohne sich dabei verbiegen zu müssen. Paleo Jerky ist ein erster Schritt dorthin!“ Aber dann könnte man doch auch zu dem bekannten Beef Jerky aus Amerika greifen? Nö! Eben nicht, denn wenn hinter der Paleo-Haltung ein Bewusstsein für gute Lebensmittel steht, dann ist Paleo Jerky die bessere Wahl. Das amerikanische Trockenfleich schmeckt sicherlich gut, die Qualität ist aber in jedem Fall nicht so gewährleistet, wie bei der deutschen Brand von Marc und Dario. Das Fleisch bei Paleo Jerky stammt von Angusrindern aus dem schottischen Aberdeenshire, die dort garantiert unter natürlichen Bedingungen weiden. Zusätzlich ist die Verpackung noch umweltfreundlich. Und zu guter Letzt ist die Herstellung von Paleo Jerky zu den amerikanischen Marken eine andere: Nach eigenem Rezept wird bei der Würzung Pfeffer, Salz, Koriander, Essig und Worcestersauce. Wegen der Verwendung von Essig ist diese Trockenfleisch-Variante streng genommen eher nach südafrikanischer Tradition zubereitet. Jawohl! Es bedarf da bitteschön Unterscheidungen.
Wie schmeckt Paleo Jerky?
Ich für meinen Teil konnte mich, als ich die Jungs Marc und Dario traf, an Paleo Jerky gar nicht satt futtern. Das Zeug schmeckt – sofern man Fleisch mag – wahnsinnig köstlich und macht super-satt. Abendessen war an dem Abend unnötig. Außerdem ist es ein Proteinbooster und enthält viel Eisen. Also vergesst Eure Snickers und Gummibärchen. Paleo Jerky ist der bessere und vor allerem gesündere Snack, wenn einen der Heißhunger überkommt. Aber Obacht, liebe Neu-Paleo-Anhänger. Ganz günstig ist der köstliche Spaß nicht. Das aufwendige und super-nachhaltig-ökologische Herstellungsverfahren und die Qualität erfordern nun einmal ihren Preis (eine große Packung kostet rund 15 Euro, einen derzeit super cleveren Deal findet ihr hier). So ist das mit der bewussten Ernährung. Billig ist gesundes Essen nun einmal nicht (und das ist auch völlig okay). Dafür eignet sich Paleo Jerky nicht nur für Zwischendurch, sondern auch als tragende Zutat für echt lecker aussehende Paleo-Gerichte. Ihr braucht ein paar Rezept-Ideen für Eure ersten Paleo-Erfahrungen? Dann klickt mal hier – die Jungs von Paleo Jerky haben da ein paar Tipps.
Ob man jetzt strikt nach der Paleo-Haltung lebt oder hin und wieder die Ernährungsweise in seinen Alltag adaptiert, bleibt jedem selbst überlassen. Fakt ist: Paleo Jerky schmeckt auch dann super, wenn man sich gar nicht für Paleo interessiert …
Tipp der Redaktion: Steigert Eure Performance, Eure Fitness und Euren gesunden Lifestyle mit Primal State vorbei – hier findet ihr alles, für fitte Paleo-Fans.
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Friederike Hintze, oder lieber Frieda, gründete gemeinsam mit Marie von der Heydt den Blog Louise et Hélène. Seit vielen Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Bloggerin im Lifestyle-Bereich. Frieda liebt guten Wein und gute Bücher, ist am Liebsten unter Freunden oder an der Küste – oder beides – und geht gerne Laufen. Wenn sie für sich ist, guckt sie mehr oder minder heimlich Unter Uns. Und zwar seit der ersten Folge.