Naturkosmetik ist en vogue. Und vor allem in den letzten Jahren haben es zahlreiche Marken geschafft, Eco-Beauty der muffigen Öko-Ecke heraus in die Luxus-Nische zu katapultieren. Höchste Zeit also, einen Überblick zu geben. Hier kommt die beste Naturkosmetik – zumindest in unseren Augen. Wir stellen unsere liebsten Brands vor.
Sabon: Französischer Chic aus Tel Aviv für die ganze Welt
Eine meiner absoluten Lieblings-Neuentdeckungen in Sachen Naturkosmetik ist die Marke Sabon. Das klingt französisch, tatsächlich aber wurde Sabon 1997 von Sigal Kotler-Levi and Avi Piatok im israelischen Tel Aviv gegründet. Mittlerweile gehören sie quasi zu den “alten Hasen” in Sachen natürlicher Pflege und Kosmetik. In New York, Tokio und Mailand kennt man Sabon schon lange, jetzt erobert das Label auch Deutschland und bietet nicht nur rein organische Produkte, sondern auch ein zauberhaftes (recyclebares) Packaging. Die verspielt-romantischen Tuben und Döschen machen sich ganz wunderbar auf dem Schminktisch. Sabon? Oui! C’est bon!
BLATTKULTUR: 8same Pflege aus Hamburg
Ausschließlich vegan, aus kontrolliert biologischem Anbau, zu 100% tierversuchsfrei und Fairtrade bis zum Versand: Die Pflegelinie „8SAM“ von der kleinen Manufaktur BLATTKULTUR Hamburg ist nicht nur gut zur Haut, sondern auch gut für das Gewissen. Die rein natürlichen Produkte können einzeln oder im Set gekauft werden, beispielsweise im Online-Shop und enthalten beispielsweise Salbei- und Melissenextrakt, wie in dem klärenden Tonic. Die Mission von Blattkultur Hamburg ist klar: „Mit meinem Start-Up biete ich Frauen mit Haltung eine Alternative zur konventionellen Kosmetik“, erklärt Tanja Nottelmann-Unger. „Wir sind die neue Adresse für vegane und rein natürliche Crossover-Kosmetika, die Ihrer Haut, Ihrer Seele und Ihrem Gewissen gleichermaßen gut tun.“ Nice!
Kjaer Weis: Durchdacht – vom Packaging bis zum Inhalt
Besonders stylische Naturkosmetik kommt von der Marke Kjaer Weis. Hinter der Brand steht die New Yorker Visagistin und geborene Dänin Kirsten Kjaer Weis. Alleine die Verpackung macht die Produkte zu kleinen Schmuckstücken. Doch auch das Innere überzeugt. Ein Großteil der Produkte beinhaltet ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau. Damit schließt die Kjaer Weis die Lücke zwischen bester Naturkosmetik und Profi Make Up. Insbesondere die fantastische Farbpalette hat es in sich.
Besonders schön: Die“Nude, Naturally” – Kollektion. Inspiration für diese sanfte Produktlinie fand die Gründerin – na klar – in der Natur. In zarten Blütenblättern und den Farben des Erdreichs. Ich liebe vor allem die Flush and Glow Duos. Sie enthalten jeweils einen Cream Blush und einen subtilen, schimmernden Highlighter oder Bronzer.
Die Produkte von Kjaer Weis sind erhältlich über www.amazingy.com.
NUXE Bio: Die Wohltaten der Natur
Schon immer setzt die Marke NUXE auf natürliche Inhaltsstoffe. Lange, bevor daraus ein Trend wurde. Aus gutem Grund gehört das Körperöl Huile Prodigieuse seit jeher zu meinen All Time Favorites. Mit der Pflegeserie NUXE Bio geht die Marke aber noch einmal einen Schritt weiter. Insgesamt 10 biologisch zertifizierte, vegane Pflegeprodukte umfasst die Serie. Dabei verwendet NUXE vorzugsweise grüne Technologien zur Gewinnung der Wirkstoffe. Bedeutet: Für jede Pflanze wird die passende Extraktions- oder Transformationsmethode ausgewählt, um ihr Potential voll zu entfalten und die Umwelt so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Herrlich ist beispielsweise das Nachtöl mit Ölextrakt aus Reis aus der Camargue – das über Nacht die Haut repariert und beruhigt. Oder das biologische Serum. Enthalten ist Chiasamenextrakt mit antioxidativer Wirkung. Tipp: Das Öl vorab etwas in den Handinnenflächen anwärmen. Dann ist die Anwendung eine echte Wohltat.
Übrigens: Die Verpackungen wurden gemeinsam mit einem Unternehmen entwickelt, das auf umweltfreundliche Umverpackungen spezialisiert ist. Sofern also möglich, werden für die Verpackungen recycelte Materialien verwendet. Und: NUXE setzt auf Transparenz. Auf der Website könnt ihr genau nachsehen, wie viel Prozent der Wirkstoffe natürlichen Ursprungs und aus biologischen Anbau sind.
Juniper Lane: Bezaubernde Natur-Parfums
Das Tolle an den Juniper Lane Perfumes: Sie sind nicht nur Naturdüfte, die komplett frei von synthetischen Inhaltsstoffen und 100% vegan sind sowie vollständig ohne Tierversuche auskommen. Nein. Die Parfums sind auch noch wunderhübsch anzuschauen. Während „Wonder Leaf“ blumig und fruchtig anmutet, unter anderem dank Mandarine, Maiglöckchen Ylang Ylang und Orchidee, ist „Moon Flower ein einzigartiger pudriger Duft. Umwerfend und cremig ist dieser Duft, dank Kirsche, Veilchen, Himbeere und Rose – und warmen Noten von Mandeln, Karamell, Sandelholz und Tonkabohne. Der hat’s mir echt angetan! Dabei werden die Juniper Lane Perfumes in Grasse hergestellt, dem Epizentrum des Parfums. Unbedingt ausprobieren!
Gibt’s beispielsweise bei DM!
Von Hand gefertigt und rein natürlich: Pflege von SPA MANUFACTUR
Mehr durch Zufall, genauer gesagt durch eine einzelne Pressemitteilung, bin ich auf die deutsche Marke SPA MANUFACTUR gestoßen. Dahinter steht Iris Kuhn, die die Bio-Hautpflege auf den Markt brachte. Die Produkte von SPA MANUFACTUR werden in namhaften Hotels und Day Spas für die verschiedenen Treatments genutzt (unter anderem das Bristol in Berlin, Schloss Elmau in Garmisch-Patenkirchen oder Kameha Grand in Zürich). Wer mag, kann sich die schönen Duschgels, Lotionen und Body-Scrubs aber auch über den Online-Shop nach Hause bestellen. Alle Inhaltsstoffe bei SPA MANUFACTUR stammen aus kontrolliert biologischem Anbau und zertifizierter Herkunft. Das Schönste aber ist: jedes Peeling, jeder Badezusatz wird von Hand gemischt und trudelt liebevoll verpackt bei einem zu Hause ein. Somit hat man mit Produkten von SPA MANUFACTUR ein naturkosmetisches Unikat auf seiner Badablage stehen.
Naturkosmetik aus Berlin: Leo & Pincky
Gerade einmal zwei Seren und zwei Cremes umfasst das Sortiment der jungen, Berliner Naturkosmetikmarke Leo & Pincky. Dabei wird bei allen Produkten konsequent auf Konservierungsmittel, Parabene, Silikone, Mineralöle, Palmöl oder anderes synthetisch hergestellte Inhaltsstoffe verzichtet. Übrigens, der Name basiert auf den Namen des Gründerpaars: Leo Kistermann und Teresa Pinckernelle. Hier erfahrt ihr mehr über Leo & Pincky.
Mit der Kraft der Aloe Vera: Santaverde
Seit über 30 Jahren steht die Marke Santaverde für Naturkosmetik – lange, bevor der Hype hierzulande ausbrach. Die Produkte der Marke kommen ganz ohne Wasser aus, stattdessen setzt Santaverde auf Aloe-Vera-Saft. Denn: Ganz egal, ob man sensible, trockene oder faltige und müde Haut – die Lösung ist meist Feuchtigkeit. Jedoch: Wasser spendet keine Feuchtigkeit, sondern trocknet die Haut zusätzlich noch aus. Aloe-Vera-Saft hingegen Aloe-Vera-Saft enthält eine Vielzahl von Antioxidantien, Aminosäuren, Spurenelementen und Vitaminen und versorgt die Haut optimal. Dabei werden alle Produkte von Santaverde in Andalusien, auf einer Finca liebevoll hergestellt. Ganz neu ist die pure-Linie der Marke, die gegen Unreinheiten wirken soll. Ein Fluid, ein Toner und ein Serum umfasst die Linie. Da ich, seit ich die Pille abgesetzt habe, wieder unter schlimmen Unreinheiten leide, kommen mir die Neuheiten gerade recht. Konsequent landeten alle anderen Produkte, die ich bis dahin verwendet hatte, in den Müll. Bereits nach einigen Tagen der Anwendungen stelle ich deutliche Verbesserungen fest. Mittlerweile bin ich richtig happy mit meiner Haut. Kurzum: Die Kraft der Aloe Vera – sie wirkt auch bei mir.
Deutsch-brasilianische Schönheit: BAIMS
Allein die Verpackung ist zauberhaft! Jedoch: BAIMS Natural Make-up ist ein deutsch-brasilianische Marke, die nicht nur hübsch anzuschauen ist. Die dekorative Naturkosmetik besteht zu 100% aus natürlichen Inhaltsstoffen, ist ECOCERT-zertifziert, vegan und tierversuchsfrei. Dabei umfasst die Palette Puder, Lidschatten, Mascaras bis hin zu Rouge und Lippenstiften. Meine aktuell liebste Nuance ist die frühlingsfrische, zauberhafte Nuance „Nude Rose“, die leicht perlmuttartig schimmert und die Lippen zugleich pflegt.
A4 Cosmetics: Wenn Medizin auf Natur trifft
Die Idee zu einer eigenen Kosmetiklinie hatte Eva Steinmeyer dank ihrer Großmutter, die eine eigene Naturkosmetik-Linie in den 1970er Jahren konzipiert hatte. Eva Steinmeyer erbte die Rezeptbücher und entdeckte darin die Avocado-Sahne als Geheimtipp für trockene Haut. Heute ist es die Grundlage der A4 Face Cream. Mittlerweile umfasst die Marke eine Vielzahl verschiedener Produkte für Gesicht und Körper, Pflege und Reinigung. Und selbstverständlich basiert die Linie auf natürlichen Inhaltsstoffen aus eco-zertifiziertem Anbau. Besonders schön: das Golden Face Oil und das Golden Body Oil, beides Anti-Aging Produkte für trockene bis sehr trockene Haut, die hauptsächlich auf 100 Prozent natürlichem Arganöl (neben vielen weiteren Inhaltsstoffen) basieren, dezent duften und nicht fetten.
Tozaime: Schön wie eine Geisha
Hinter dem Münchner Beauty-Label Tozaime steckt Gründerin Janina Jauch, die erst im Januar 2019 mit einem Produkt an den Start ging, der Geisha Glow Phytoactive Youth Cream. Das Besondere: Für ihre Rezepturen greift Janina Jauch auf Jahrtausende alten Schönheitsgeheimnisse von Geishas zurück. Die Geisha Glow Phytoactive Youth Cream basiert auf Inhaltsstoffen wie japanische Wakame-Alge, Kimchi, weißer Tee und Ginseng, kombiniert patentierten Slow-Aging-Inhaltsstoffen aus der westlichen Phytoscience-Forschung. Dabei sind all Zutaten bei Tozaime hochkonzentriert, überwiegend bio und entsprechen ECOCERT-Standards.
Niyok: Vegane Zahnpflege
Zugegeben: Zahnpflege ist ein relativ ödes Thema. Aber gerade weil Zähneputzen zu unserem Alltag gehört, ist es eigentlich ein wichtiges. Denn: Wisst ihr, was in Eurer Zahncreme drin ist? Für alle, die selbst in Sachen Zahnpflege konsequent vegan und nachhaltig leben wollen, ist die Marke Niyok genau das Richtige. Hauptzutat ist Kokosöl. Denn: Als eine der reichsten natürlichen Quellen von Laurinsäure, hilft Kokosöl sowohl gegen Karies als auch gegen Zahnstein und Zahnfleischentzündungen. Gleichzeitig kommt Niyok mit hippen Geschmacksrichtungen daher – Pfefferminze-Zitrone, Blutorange-Basilikum und Ingwer-Zitronengras. Und natürlich ist die Verpackung nachhaltig gestaltet: 50 Prozent der Tuben besteht aus Kreide und zu 50 Prozent aus Polyethylen. Doch aufgepasst: Fluorid ist nicht enthalten. Wer also zu starker Kariesbildung neigt, ist eher gut beraten, zu Produkten mit Fluorid zu greifen.
No Planet B: Außen Altplastik, innen Unkraut
Naturkosmetik aus vermeintlich wertlosen Zutaten wie Löwenzahn und Gänseblümchen, überwiegend verpackt in Recycling-Plastik: Das ist die junge Marke „No Planet B“. Dabei wissen die beiden Gründer der Naturkosmetikmarke, das in London lebende Ehepaar Jessie und Sebastian Wölke, dass die Welt „eigentlich keine neuen Beautyprodukte“ braucht. Doch den beiden geht es auch um mehr – nämlich um einen grundlegenden Perspektivwechsel. Deswegen setzt No Planet B auf Zutaten, die nicht nur regional sind, sondern auch als Abfall oder Unkraut gelten: Da gibt es Bodylotions mit Klatschmohn, Löwenzahn und Hafer, Duschgels mit Wildblumen oder Mandarinenschalen.
Das sind Zutaten, die vielleicht weniger „hip“ sind. Aber nicht weniger Pflegeeffekt haben. Auch in Sachen Verpackung setzt die Marke auf Nachhaltigkeit: Die Flaschen sind zu 97 Prozent aus Altplastik, die Bio-Etiketten aus 80 Prozent erneuerbaren, pflanzenbasierten Rohstoffen. Und das alles auch noch zu erschwinglichen Preisen: Die Produkte gibt es bei DM für 2,95 Euro und 3,95 Euro.
Naturkosmetik ist in!
Eigentlich ist es komisch, dass Naturkosmetik erst seit Kurzem wieder das ganz große Ding in Sachen Schönheit ist. Die natürlichen Heilkräfte auf Haut, Haare, ja, auf den ganzen Körper sind seit jeher bekannt. Doch das Bio-Abzeichen ist nicht nur für Lebensmittel, sondern auch in der Kosmetikbranche erst in den letzten Jahren so richtig allgegenwärtig. Immer mehr Marken kommen auf den grünen Zweig, immer mehr organische, vegane oder natürliche Produkte schießen aus dem Boden wie Narzissen im Frühling. Dabei hat auch die günstige Beauty-Branche die „grüne Tube“ bereits für sich entdeckt. Das heißt: Die beste Naturkosmetik gibt’s mittlerweile auch für den schmalen Taler.
Treibende Kraft hinter dem Trend ist der Werte- und Bewusstseinswandel der Käufer*innen. Insbesondere Frauen achten zunehmend auf einen ethisch korrekten Konsum. Sie schauen strenger auf die Inhaltsstoffe, die Herstellung und die Herkunft der Produkte, die sie kaufen. Wir für unseren Teil sagen Ja! zu Naturkosmetik und Nö! zu all denjenigen, die glauben, dass Bio-Schminke- und Pflege unsexy ist. Denn Naturkosmetik ist nicht nur Weleda und Hennafarbe für die Haare (ob die überhaupt so wirklich „bio“ sind, ist auch zweifelhaft). Keine Frage: Die Bio- & Organic-Branche hat ziemlich coole Kosmetikmarken zutage gefördert, die bisweilen noch als echte Geheimtipps gelten. Und die vor allem lieb zu Haut und Umwelt sind.
Worauf sollte man beim Kauf von Naturkosmetik achten?
- Zwischen Naturkosmetik und Biokosmetik unterscheiden.
Während bei Naturkosmetik zu einem hohen Anteil aus pflanzlichen Inhaltsstoffen besteht, so kommt bei Biokosmetik ein hoher Anteil der pflanzlichen Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau. Gütesiegel wie Natrue, Ecocert oder BDIH sind daher wichtig – und informieren darüber. - Nicht alles ist tierversuchsfrei.
Zwar sind Tierversuche für Kosmetik-Inhaltsstoffe in der gesamten EU verboten. Das gilt aber nur für neue Produkte und Inhaltsstoffe. Die „alten“ dürfen leider weiterhin uneingeschränkt verkauft werden. Hier helfen Siegel. Achtet einfach auf die Labels „Hase mit der schützenden Hand“ und das „Leaping Bunny“ Siegel. - Auf ökologischen Anbau achten.
Denn: Dass Produkte auf Pflanzenbasis sind, bedeutet nicht, dass diese Pflanzen biologisch angebaut wurden. - Bekannt ist nicht immer gleich gut!
Nur, weil eine Marke viel Marketing betreibt und viel beworben wird, bedeutet das noch lange nicht, dass das auch eine gute Eco-Brand ist. Generell gilt: Lieber einmal genauer hinschauen. Denn ein hoher Preis bei bekannten Marken entsteht oft durch hohe Werbeausgaben. Daher gilt: Achte darauf, was Kosmetika wirklich können. Wenn Du auf Nischenmarken setzt, bekommst Du vielleicht mehr für Dein Geld. - Naturkosmetik schützt nicht vor Allergien.
Auch, wenn man das vielleicht zunächst annehmen mag. Jedoch sind viele Menschen auf natürliche Inhaltsstoffe bzw. Pflanzenbestandteile allergisch. Bekanntestes Beispiel: Pollen.
Zugegeben: Es ist nicht ganz leicht, sich im Eco-Dschungel zurecht zu finden. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, der höre einfach auf die Worte des recht bekannten Wissenschaftlers aus Los Angeles, Dr. Anthony Alkaitis. Seine gleichnamige, kleinen Bio-Kosmetikmarke ist unter Stars und Profi-Visagisten zum heißen Tipp geworden. Vielleicht auch wegen seiner bekannten Worte: „Cremen Sie nur auf die Haut, was Sie auch essen könnten“