Märchenstunde: Es war einmal ein Wolf. Der irrte in der Welt herum und liebte es Fußball zu spielen. Beim Fußballspiel traf er auf den Baeren mit AE. Der Wolf mochte den Baeren nicht, weil der Baer ein Ghetto-Baer war. Einige Zeit verging, der Baer studierte mal hier und mal dort und zog in die große Stadt. Auch der Wolf wurde erwachsen, er lernte viel vom Leben und bereiste die Welt. Auch er beschloss in die große Stadt zu ziehen. Die beiden geselligen Tiere trafen sich wieder, stellten fest, wie viele Gemeinsamkeiten sie doch haben und zogen zusammen in einen Bau im Prenzlauer Berg. Sie wurden beste Freunde, liebten Mode (jawohl, auch Wölfe und Baeren mit AE sind Fashionistas) und arbeiteten gemeinsam an einigen Projekten. Das funktionierte so gut, dass sie zu einem Wesen verschmolzen und begannen T-Shirts zu designen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann designen sie noch heute …
von Konstanze Teschner
So oder so ähnlich lernten sich Konstantin und Fabio erst kennen, später lieben, um eines Tages ihr eigenes Label Wolfsbaer zu gründen. Das war im Jahre 2014. Um den beiden und ihrer Arbeit aber ein wenig mehr gerecht zu werden, beenden wir an dieser Stelle einmal die Märchenstunde und erzählen die wirklich wahre Geschichte von dem sagenumwobenen „Wolfsbaeren“ …
Realitätscheck – Die wirkliche wahre Geschichte vom Wolfsbaeren
Eines stimmt – die beiden Jungs konnten sich in ihrer Kindheit nicht gut leiden. Es musste erst einige Zeit vergehen und jeder musste seine Erfahrungen sammeln bis sie merkten, dass beide eigentlich ganz lässige Typen sind und ganz gut harmonieren. Konstantin und Fabio teilen eine Vorliebe für Mode und einen Hang zum Perfektionismus. Die Jungs beschreiben sich selbst als „Macher“ und hatten die Vision ihr eigenes Modelabel in Berlin zu gründen.
Ein steiniger Weg bis zum Modelabel
Der Entstehungsprozess gestaltete sich holprig. Nicht an Ideen, sondern an Struktur mangelte es. Sie wollten das Projekt schon fast an den Nagel hängen, doch Fabio konnte es nicht ruhen lassen. Er bat einen anderen Freund um Hilfe und ihre Vorstellungen nahmen wieder Formen an. Nach dutzenden Entwürfen und aufgeriebenen Nerven wurde der Wolfsbaer zum Leben erweckt. Die Symbiose aus Wolf und Bär spiegelt die ländlichen Wurzeln der beiden Jungs wieder. Auch im Bezug auf ihre persönlichen Eigenschaften ähneln sie den Tieren. Beide sind in gewisser Weise Einzelgänger. Trotz ihrer wilden und rauen Seiten haben sie etwas Liebes an sich und strahlen Wärme und Ruhe aus. Sie begannen ihr Fabelwesen auf T-Shirt zu drucken. Mal schwarz auf weiß mal umgekehrt. Mal etwas kleiner oder auch mal etwas größer. Die Freunde der beiden Jungs waren sofort begeistert und tragen die Shirts mit Stolz. Die Stoffe auf denen der Wolfsbaer lebt sind natürlich aus ökologisch nachhaltiger und fairer Produktion. Sie bestehen zu hundert Prozent aus Baumwolle.
Baer auf Beutel: Wolfsbaer auch im Winter
Da das T-Shirt-Wetter ja leider vorbei ist, der Wolfsbaer aber trotzdem ausgehen möchte, gibt es ihn jetzt auch auf dem allseits beliebten Jutebeutel. Die Nachfrage steigt und die Suche nach weiteren Vertriebswegen laufen auf Hochtouren. Sie werden sicher demnächst auf den einschlägigen Flohmärkten dieser Stadt zu finden sein. Sie spielen auch mit dem Gedanken eine Art Weekend-Store zu eröffnen. Auf jeden Fall tut sich bei den beiden einiges und ich bin überzeugt, dass der Wolfsbaer bald in das Stadtbild Einzug halten wird. Ihr könnt die beiden via Facebook und Instagram aufspüren oder ihre Webpage besuchen. Wir applaudieren vor so viel Tatendrang und Kreativität und wünschen dem wundersamen Wolfsbaeren alles Tolle und viel Erfolg.
Alle Bilder: © Konstanze Teschner / Wolfsbaer
Konstanze Teschner ist eine umtriebige Kulturliebhaberin. Wenn die Berlinerin nicht gerade Sport treibt oder Kulturwissenschaften studiert, hängt sie gerne in Ausstellungen, Museen oder auf Lesungen herum.
