Wer unter unreiner Haut leidet, greift oft zu Cremes, Seren oder Peelings. Doch was ebenfalls ergänzend oder gar alternativ wirkt – und zwar von Innen – sind Vitamine gegen Pickel. Welche Nähr- und Mineralstoffe bei Akne und unreiner Haut hier hilfreich sind, verraten wir.
Die verbreitete Hautkrankheit Akne kann in jedem Alter auftreten. Am häufigsten sind Teenager und Frauen mit hormonellen Ungleichgewichten von ihr betroffen. Über 80 % der Deutschen haben mindestens einmal in ihrem Leben deutliche Akne-Symptome. Die Ursache sind meistens Hormone, die dazu führen, dass die Drüsen in der Haut mehr Talg als normal produzieren. Dieser Talg verstopft die Poren. So bilden sich Pickel und Bakterien siedeln sich an.
Es gibt verschiedene Formen von Pickeln, darunter offene und geschlossene Mitesser, Zysten und Knötchen. Zur Beseitigung der Pickel setzt die moderne Medizin auf topische Medikamente wie Benzoylperoxid, Antibiotika wie Tetracyclin und orale Medikamente, die Vitamin A enthalten. Dazu gehört Isotretinoin, das man gegen schwere Akne einsetzt, das jedoch auch deutliche Nebenwirkungen hat. Vor allem bei einer leichten Akne suchen viele Menschen heute nach natürlichen Behandlungen. Vitamine und Mineralstoffe sind dabei beliebt.
Vitamin A bei Akne
Bei diesem Vitamin ist die Dosis ausschlaggebend. Früher verschrieben die Ärzte nur bei schwerer Akne Präparate auf Vitamin-A-Basis. Heute wird dieses Vitamin in geringer Dosierung auch bei leichter Akne eingesetzt. Da Vitamin A fettlöslich ist, reichert es sich im Körper an, und eine hohe Zufuhr von mehr als 10.000 IE kann toxisch sein. Das gilt vor allem während der Schwangerschaft. Als örtlich aufgetragenes Medikament kann Vitamin A jedoch bei Akne sehr gut helfen. Bei den meisten topischen Medikamenten wird das Vitamin chemisch in ein Retinoid umgewandelt, das man auf die Haut aufträgt.
Retinoide sind die wirksamste Behandlung für Akne, weil sie die Haut schnell regenerieren und heilen können. Beliebte Retinoide sind Adapalen (der Wirkstoff im bekannten Präparat Differin) und Tazaroten (Tazorac). Diese Medikamente sind nur mit einem Rezept erhältlich. Schwangere Frauen sollten keine Retinoide einnehmen. Diese Wirkstoffe schwächen außerdem den natürlichen UV-Schutz der Haut.
Zink hilft bei Unreinheiten
Zink ist ein Mineralstoff, der bei Akne ebenfalls helfen kann und auch in vielen Cremes enthalten ist. Dabei ist die orale Einnahme oder eine topische Behandlung möglich. Eine im Jahr 2014 durchgeführte Überprüfung der bisherigen Studien zu diesem Thema ergab, dass Zink die Ölproduktion der Haut verringern und vor bakteriellen Infektionen und Entzündungen schützen kann.
Der Körper braucht nur geringe Mengen an Zink. Empfohlen wird eine Tagesdosis von 8-11 Milligramm (mg) für Erwachsene. Es gibt einige Hinweise darauf, dass eine relativ sichere Dosis von 30 mg bei der Behandlung von Akne helfen kann. Höhere Mengen an Zink können schädlich sein. Manche Patienten mit Akne wurden durch die Einnahme von zu viel Zink krank, denn eine übermäßige Zinkzufuhr kann zu einem Kupfermangel führen.
Zinkhaltige Lotionen können bei Akne ebenfalls helfen. Eine Studie ergab, dass das Auftragen einer Lotion aus Zinkacetat und Erythromycin die Haut deutlich reinigt.
Vitamine gegen Pickel: Soll man auch Vitamin E verwenden?
In diversen Formen wird immer wieder von Vitamin E als mögliches Heilmittel für Akne gesprochen. Momentan ist die Wirkung von Vitamin E auf Akne noch nicht so gut untersucht wie die von Vitamin A oder Zink. In verschiedenen Untersuchungen wurde jedoch festgestellt, dass Menschen mit Akne einen Mangel an Vitamin E, Vitamin A und Zink aufweisen. Es kann also nicht schaden, die empfohlene Tagesdosis von 15 mg Vitamin E zu sich zu nehmen.
Teebaumöl als natürliche Alternative zu Benzoylperoxid. Dieses ätherische Öl aus den Blättern verschiedener Gattungen von Bäumen und Sträuchern kann erwiesenermaßen gegen Akne helfen. In einer weiteren Studie verwendeten 30 Personen 45 Tage lang ein Teebaumöl-Gel und 30 Personen ein Placebo. Bei denjenigen, die das Gel verwendeten, wurde die Akne deutlich besser. Teebaumöl ist somit eine Alternative zu Benzoylperoxid, einem bekannten Inhaltsstoff vieler Cremes gegen Akne. Es tötet Bakterien ab und verringert die Ölproduktion. Beide sind rezeptfrei erhältlich, aber Teebaumöl scheint weniger Nebenwirkungen (Juckreiz und Brennen) zu verursachen.
Magnesium hilft bei Entzündungen
Magnesium hat eine harmonisierende Wirkung und hemmt Entzündungen direkt in der Hautpore. Dadurch kann eitrigen Pickeln vorgebaut werden. Zudem beruhigt Magnesium, die Haut. Ein weiteres Plus: Der Mineralstoff kann der Haut helfen, Feuchtigkeit besser zu binden. Oftmals ist nämlich eine zu wenig durchfeuchtete Haut der Grund für Pickel, da zu viel Talg bei trockener Haut gebildet wird. Die Folge ist, dass weniger Talg produziert wird. Magnesium steckt vor allem in dunkelgrünem Gemüse wie Spinat und Kohl, in Kürbiskernen und rohem Kakao – kann aber auch als Präparat eingenommen werden.
Ebenfalls eine Option: Ein Fußbad oder Vollbad mit Magnesiumchlorid. Denn: Der Körper kann den Nährstoff gut transdermal aufnehmen, also über die Haut. Das entspannt zugleich.
Vitamine gegen Pickel: Besser als Cremes & Co?
Und keine Frage: Es gibt gute kosmetische Produkte gegen Akne und Pickel zur äußeren Anwendung. Doch die stoßen oftmals an ihre Grenzen, weil die meisten frei verkäuflichen Produkten nur in den oberen Hautschichten wirken. Der Grund für Pickel und Unreinheiten sitzt aber oftmals tiefer! Cremes und Seren, die wiederum rezeptpflichtig sind und in den tieferen Hautschichten wirken, sind wiederum recht aggressiv. Deswegen sind Vitamine gegen Pickel sowie Mineralstoffe zum Einnehmen so sinnvoll. Sie müssen nicht zwangsweise „besser“ sein, um das Hautproblem zu bekämpfen. Sie sind aber eine sinnvolle und wirklich gute Ergänzung.