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Kein Einkauf ohne die wichtigste Frage: „Sammeln Sie Punkte?“ Das Bedürfnis von Supermärkten oder Drogerien ist groß, Kunden mit kleinen Stickern oder Talern zu belohnen, die auf digitalen Sammelkarten oder als Zettel in den Taschen Staub ansetzen. Hat das Konzept des Punktesammelns als Kundenmehrwert überhaupt noch Bestand?
Ist Punkte sammeln noch relevant?
Deutschlandcard, Payback, Punkte bei dm: Die Möglichkeit, Punkte zu sammeln, ist in Deutschland so groß wie nie. Vom einheitlichen Punktesystem bis zur individuellen Sammelmechanik bieten Anbieter und Einzelhändler ihren Kunden die Chance, sich als treue und loyale Käufer zu erweisen. Wer häufig wiederkommt, füllt seine Konten mit wertvollen Bonuspunkten, die gegen Produkte, Rabatte oder exklusive Vorteile eingetauscht werden können.
Als Ende der 1990er- und Anfang der 2000er-Jahre händeringend nach neuen Marketingideen gesucht wurde, schien das Thema des Punktesammelns die Lösung aller Probleme zu sein. Das Internet wurde immer deutlicher zum erbitterten Konkurrent, der mit Komfort und schneller Lieferung die Kunden wegschnappte. Die Methode des Punktesammelns sollte die Kundschaft wieder in den Einzelhandel locken. Was in der Vergangenheit funktionierte, wirkt heute jedoch verstaubt und altbacken. In Zeiten, in denen Mehrwert für Kunden eine andere Definition besitzt, sind Treuepunkte kaum noch relevant.
Alternativen zum Punkte sammeln
Ob Kino, Fast-Food-Kette oder Bio-Markt: Treuekärtchen werden überall ausgehändigt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um haptische Pappkarten oder digitale Sammel-Apps handelt. Punkt bleibt Punkt. Erst ab einer bestimmten Menge können Kunden die Prämien für sich beanspruchen und unterliegen dabei oft einem Aktionszeitfenster. Kleine Rabatte oder ein Gratisprodukt beim nächsten Kauf gehören zu den häufigsten Angeboten. Allerdings treffen die Händler mit diesen Belohnungen kaum noch den Nerv der Zielgruppe.
Profitbezogene Mehrwerte als Incentive
Der moderne Kunde wünscht sich einen Mehrwert, der nachhaltig wirkt. Hierzu zählen guter Service, profitbezogener Bonus oder sofortige Einlösungen. Amazon lieferte mit seinem Charityprogramm Smile einen tollen Ansatz, bei dem Besteller durch ihre Order einen gewissen Prozentsatz an ihre Lieblingsorganisation spenden konnten. Shoppen und Gutes tun! Aufgrund von Sparmaßnahmen wurde das Projekt zwar im Februar eingestellt, doch eine großartige Idee bleibt.
Profitbezogene Mehrwerte geben dagegen Online Casinos aus. Durch Freispiele und Willkommensboni ohne Einzahlung können Nutzer direkt ihr Guthaben einlösen. Kein Warten, kein Sammeln: An den Slots oder an digitalen Tischen kann sofort Platz genommen werden. Verschiedene Anbieter, die in dieser umfassenden Liste aufgeführt sind, bieten regelmäßig tolle Aktionen. Durch diese großzügigen Starter-Angebote wird das Risiko gering gehalten und die Großzügigkeit der Casinos wertgeschätzt. Kunden lieben diesen Ansatz und werden öfter zurückkehren. Streamingdienste setzen auf eine vergleichbare Methode: Durch Vergabe von Freimonaten lässt sich das Portfolio auf Herz und Nieren prüfen, wodurch sich Film- und Serienfans ein detailliertes Bild machen können.
Auf grüne Weise Danke sagen
Ob Spenden über Amazon sammeln oder Bäume pflanzen mit Edeka: Kunden schätzen den nachhaltigen Gedanken mehr als ein Dank in Form eines Produkts. Ökologische Mehrwerte sind der Schlüssel zu einer intensiven Kundenbindung, da die gemeinsame Arbeit für ein grünes Ziel geschätzt wird. Wenn ein Unternehmen CO₂ oder Plastik einspart und der Kunde mit seinem Einkauf Gutes tun kann, wächst das Gefühl, zusammen die Umwelt zu schützen. Dieser Eindruck wiegt schwerer als ein gesammelter Punkt für den eigenen Vorteil. Für langfristige Kundenbeziehungen muss ohne Zweifel ein Umdenken im Einzelhandel stattfinden.