Der Orgasmus der Frau kann viele und wunderbare Facetten haben. Welche verschiedenen „Arten“ des weiblichen Höhepunkts es gibt, erklären wir auf einen Blick.
Eines vorweg: Bevor wir uns den verschiedenen Orgasmusarten der Frau widmen, vergiss bitte nicht, dass jeder Körper ein individuelles Wunderland ist. Es gibt keine allgemeingültige Regel, keine garantierte Anleitung, um zum Höhepunkt zu kommen. Ganz egal, wie es aussehen kann, erotische Kontakte zu haben: Man kann nicht einfach Knöpfe drücken und schon kommst du. Alltag, Stress, der jeweilige Gefühlszustand, Hormone, persönliche sexuelle Erfahrung – all das hat Einfluss in dein sexuelles Empfinden. Was gestern funktioniert hat, lässt dich vielleicht heute kalt. Deswegen gilt bei diesem Artikel: Er soll dir einen guten Überblick über die verschiedenen Orgasmusarten der Frau geben, aber auf keinen Fall pauschal als Wahrheit genommen werden.
Widmen wir uns aber nun einmal fünf besonderen Orgasmusarten der Frau:
Der klitorale Orgasmus
Das Lustorgan, die Klitoris, wird oftmals unterschätzt. Dabei ist sie mit ihren 9000 Nervenenden die empfindlichste Stelle des weiblichen Körpers und in den allermeisten Fällen verantwortlich für einen wunderbaren Orgasmus der Frau. Was viele nicht wissen: Die Klitoris ist ein Organ, das vornehmlich im Inneren des Körpers liegt. Der Bereich, der außen liegt, ist quasi nur die Spitze des Eisbergs – der Kitzler. Die Klitoris ist wie der Penis ein Schwellkörper und kann bis zu 12 Zentimeter groß werden. Sie besteht aus vier Schenkeln, die sich hinter den Vulvalippen befinden. Eben weil die Klitoris so empfindsam ist, lohnt es sich, der Zone besonders viel Aufmerksamkeit zu widmen. Das Streicheln, Lutschen, Saugen, Reiben oder Klopfen mit Fingern oder Lippen aber auch mit Hilfe von Sextoys kann die Klitoris stimulieren und so für tolle Höhepunkte sorgen.
Der vaginale Orgasmus
Für einige ist der vaginale Orgasmus ein Mythos – denn in vielen Fällen braucht die Frau für einen Orgasmus die Stimulation der äußeren Klitoris. Doch selbstredend gibt es den vaginalen Höhepunkt. Er erfordert allerdings Geduld und ist stark von der individuellen Anatomie der Frau abhängig. Er wird durch die Simulation des G-Punktes (oder, exakter, der G-Region) erzeugt. Diese Region liegt im Inneren der Vagina, an der vorderen Bauchwand und somit auf der Rückseite des Schwellkörpers der Klitoris. Wenn du den Finger einführst, und in Richtung Bauchdecke drehst, kannst du die etwas raue Region auch ertasten. Wir sie penetriert, beispielsweise durch den Penis aber auch durch Toys oder eben Fingerspiele, ist ein intensiver Ganzkörperorgasmus möglich.
Der Anal-Orgasmus
Wie? Du hast noch nie vom Anal-Orgasmus gehört? Keine Sorge: Dass die Analregion ebenfalls reich an Nervenenden ist und daher durchaus stimuliert werden kann, sei es mit den Fingern oder mit Toys wie Anal-Dildos, weiß wahrlich nicht jede:r. Auch wenn der Anal-Orgasmus bei Männern aufgrund der Prostata weitaus häufiger vorkommt, können auch Frauen diese Art von Höhepunkt erreichen. Und zwar, in dem die Außenseite der Analöffnung und die Innenseite des Anus stimuliert werden. Nutze dafür immer ausreichend Gleitmittel, so beugst du Verletzungen vor. Wichtig: Falls du mit deinem Partner oder deiner Partnerin Analsex ausprobieren möchtest und in die Region eingedrungen werden soll, steigt vorab gemeinsam unter die Dusche, dass ihr euch schön frisch wohl fühlt. Und vor allem: geht sanft vor, lasst euch Zeit. Am besten ihr dehnt die Anusregion vorab mit den Fingern ein wenig und nutzt auch hier jede Menge Gleitmittel.
Orgasmus der erogenen Zonen
Damit eine Frau einen Höhepunkt erlebt, müssen nicht nur Regionen im Intimbereich stimuliert werden. Es gibt zahlreiche erogene Zonen am weiblichen Körper. Die Lippen beispielsweise besitzen zahlreiche sensible Nervenenden, ebenso wie das Ohrläppchen oder die Nackenregion. Und auch die Brustwarzen sind extrem erogen.
Kurzum: Vom Liebkosen des Nackens, Knabbern des Ohrläppchens und bis hin zum lustvollen Spiel mit dem Brustwarzen – all das kann das Lustempfinden steigern und für einen enormen Ausstuß ans Glückshormonen sorgen. Und ja, auch Orgasmen sind möglich. Dafür bedarf es sehr sensibles Empfinden. Möglich ist es aber in jedem Fall. Vielleicht begibst Du Dich einfach mit deinem Partner oder Deiner Partnerin auf diese Reise: Denn die Sexualität ist ein sich wandelnder Prozess, der Übung, Geduld und Hingabe verdient, um ihn ständig neu zu erfahren und zu interpretieren.
Orgasmus der Fantasie
Ebenfalls zu den Orgasmusarten der Frau zählt der „Fantasie-Höhepunkt“. Das bedeutet nicht, dass diese Art von Orgasmus ausgedacht ist. Stattdessen meinen wir Höhepunkte, die entstehen, und zwar allein durch Vorstellungskraft. Wolltest du beispielsweise schon immer mal BDSM ausprobieren und erregt dich die Vorstellung, mit gefesselten Händen verführt zu werden? Dann kann allein die Vorstellung eine Erregung, ein verspieltes Kribbeln in deinem Intimbereich auslösen? Oder du findest die Vorstellung erregend, einmal mit einer gleichgeschlechtlichen Person Sex zu haben? Gib dich doch einfach mal deinen Fantasien hin, ohne deine empfindsamen Zonen zu stimulieren und schau, wohin dich deine Vorstellungskraft bringt.
Denn: Die Muskeln in der Vagina können auch ohne äußere Einflüsse kontrahieren und dich so zum Höhepunkt bringen. Natürlich setzt das sexuelle Erfahrung, Aufgeschlossenheit und natürlich Fantasie voraus, macht aber einmal mehr deutlich, welches Wunderwerk der weibliche Körper und besonders der Orgasmus der Frau ist.