Nachhaltig Putzen | Ciao, Chemie!

von | Okt 2, 2021 | Lifestyle

 

Bereits kleine Veränderungen im Alltag können Großes verändern. Das habe ich Euch bereits in einem Artikel gezeigt, in dem ich Euch sechs grundlegende Tipps zum nachhaltigen Leben gegeben habe. Jetzt steigen wir ein wenig tiefer in die Materie ein. Denn ganz egal, ob es um Büroreinigung geht – oder darum, die eigene Wohnung sauber zu halten: In den allermeisten Fällen greifen wir zur Chemiekeule. Eigentlich seltsam: Menschen putzen nicht erst, seit in Chemielabors künstliche Reinigungsmittel zusammengemischt werden. Unsere Großeltern und Ur-Großeltern putzten einfach mit Essig, Alkohol oder natürlichen Seifen. Und nun, in Zeiten der Klimakrise, erleben ökologische Putzmittel eine Renaissance. Oder man greift einfach in Omas Trickkiste, um nachhaltige putzen zu können.

Nachhaltig Putzen: Der Glasreiniger

Auch wenn ich persönlich bekennende Fan von Glasreiniger bin. Das Problem: Viele Produkte enthalten Ammoniak. Sie erzeugen schädliche Dämpfe. Dabei eignet sich Essig und Wasser ebenso gut, um fettige Oberfläche ohne Chemikalien zu reinigen.

Dafür einfach etwas Essig, vier Mal so viel Wasser und ein paar Tropfen ätherisches Öl für den guten Duft in eine Sprühflasche geben. Und im Nu sind Glas oder andere Geräte streifenfrei.

Nachhaltig Putzen: Allzweckreiniger Zitrone

Es ist ein echter Alleskönner: Die Zitrone. Sie kann den Wasserkocher entkalken, die Toilette desinfizieren, die Wäsche weißen. Wie das? Dafür einfach Zitronensäurepulver beispielsweise aus der Drogerie oder einem gut sortierten Supermarkt nach Verpackungsanleitung mit Wasser verdünnen. Wieder in eine Sprühflasche geben – dann habt ihr den Reiniger immer bereit. Eine besondere Lagerung des natürlichen Putzmittels ist nicht nötig.

Übrigens. Gerade bei starker Verkalkung gilt: Verkalkte Duschköpfe oder den Strahlregler vom Wasserhahn vor der Behandlung abschrauben und zum Entkalken direkt in die Säurelösung legen. Nach dem Einwirken kurz unter fließendes Wasser halten. Noch mehr Insider-Tipps und Infos gefällig? Die Community frag-team-clean.de hält weitere smarte Tipps bereit, wie sich der Duschkopf entkalken lässt – und ganz generell, wie ihr nachhaltiger zum Putzlappen greifen könnt. 

Nachhaltig Putzen: Scheuermilch

Für Eure selbstgemachte Scheuermilch benötigt ihr 2-3 Teelöffel Kaiser-Natron, etwas Wasser und einen Spritzer Spülmittel. Am besten, ihr greift zu Spülmittel von nachhaltigen Marken. Davon gibt es mittlerweile einige! Im Internet genauso, wie in gut sortierten Bio-Läden oder Reformhäusern. Achtet darauf, dass die Verpackung aus wirklich recyceltem Plastik besteht. Das ist ein recht aufwändiges und teures Verfahren, weswegen nicht viele Unternehmen darauf setzen. Fortgeschrittene gehen in einen Unverpackt-Laden – der befindet sich aber nicht an jeder Ecke. Zudem geht es ja darum, nachhaltiger im Alltag zu sein. Deswegen: Einfach auf Spülmittel aus dem Reformhaus oder dem Bio-Laden setzen – fertig!

Wenn nun die Masse am Ende schön sämig ist, ist der Zustand perfekt. Zu wässrig? Kein Problem: Einfach noch etwas Natron beigeben. Die angerührte Menge reicht auf jeden Fall für das gesamte Badezimmer. Habt ihr wiederum die Scheuermilch nicht ganz aufgebraucht, könnt ihr sie antrocknen und bei Bedarf wieder mit etwas Wasser neu anrühren. Auch hier gilt: Eine Besondere Lagerung bedarf es nicht. It’s that simpel!

Nachhaltig Putzen: Weichspüler

Weichspüler belastet die Umwelt erwiesenermaßen, denn er enthält Weichmacher und Mikroplastik – dadurch ist Weichspüler der Endgegner aller Meeresbewohner, die Mikroplastik versehentlich verschlucken. Durch Weichspüler (aber auch Peeling und Duschgele) gelangt das Mikroplastik in unser Abwasser. Deswegen: gebt einfach ein wenig Essig ins Weichspülfach. Ja! Das ist wirklich wahr. Essig macht die Wäsche schön weich, die danach dennoch nicht stinkt. Versprochen! Ich sage: Einfach mal ausprobieren. 😉

Nachhaltig Putzen: Eure Einkaufsliste

  • wiederverwendbare Sprühflasche
  • Essig bzw. Essigessenz (Vorsicht! Letzteres hat eine viel höhere Konzentration. Es muss daher stärker verdünnt werden.)
  • ätherische Öle
  • Backpulver
  • Zitronensäurepulver
  • Kaiser-Natron
  • Spülmittel, zum Beispiel von nachhaltigen Marken aus dem Reformhaus oder aus einem Unverpackt-Laden

Weitere grundlegende Tipps, wie ihr nachhaltiger putzen könnt

Wenn ihr gerade weder Muße noch Zeit habt, selbst Eure Putzmittel anzurühren, dann gibt es dennoch Lösungen, um umweltfreundlicher Wohnung oder Büro sauber zu halten.

  1. Universalreiniger statt Spezialreiniger. Die Werbung macht uns vor, wir bräuchten für jeden speziellen Fall ein spezielles Reinigungsprodukt. Das ist aber meist Humbug. In der Regel tun es Essig- oder Universalreiniger für Küche und Bad und zum Abwischen von Oberflächen (wenn es nicht gerade antikes Holz oder Marmor ist). Am besten, Du greifst auch noch zu umweltfreundlichen Varianten. Eine uralte Marke, auf die Verlass ist, ist beispielsweise Frosch.
  2. Achte auf die Dosierung. Meist nutzen wir nämlich viel zu viel Reiniger. Dabei genügen meist geringere Mengen aus, um alles schön sauber zu halten. Kurzum: Beim Reinigen gilt nicht die Devise „viel hilft viel“. 
  3. Keine Chemiekeulen beim verstopften Abfluss. Die sind nämlich schlicht und einfach Gift für die Umwelt. Und in der Regel verschlimmbessern sie die Situation nur. Also gilt es, im wahrsten Sinne des Wortes, selbst Hand anzulegen. Auch wenn es Schöneres gibt: Wer mechanisch, beispielsweise mit einer langen Pinzette oder einer Abflussspirale, den Abfluss reinigt, bekommt in der Regel bessere Ergebnisse und schont die Umwelt. 
  4. Alte T-Shirts als Lappen umfunktionieren. Es ist immer eine gute Idee, hin und wieder auszumisten. Meist stellen wir dann auch fest, wie viel wir besitzen (viel zu viel!). Die Altkleidung, die noch tragbar ist, solltest Du selbstredend spenden. Aber manchmal sind so olle T-Shirts dazwischen, die auch nichts in der Kleidersammlung zu suchen haben. Was damit tun? Ganz einfach: Einmal waschen und zurechtschneiden. Die eignen sich nämlich wunderbar als Küchenlappen und ersetzen auch weniger umweltfreundliches Küchenpapier. Sie sind nämlich wiederverwendbar. Eben bis es gar nicht mehr geht. Dann kannst Du deine T-Shirt-Lappen im Restmüll entsorgen. 
  5. Verzichte auf Duftsteine. Ganz egal, ob in der Toilette oder im Geschirrspüler. Duftsteine sind wahrlich sinnlos, haben kaum Nutzen und hinterlassen einfach nur Rückstände im Abwasser. Also: Besser nicht verwenden. 
  6. Regelmäßig Lüften. So kannst Du nämlich auch Duftsprays vermeiden. Auch die sind nämlich einfach nur überflüssig. 
  7. Nach dem Duschen gleich sauber machen. Jap. Klingt albern. Aber ist tatsächlich wirkungsvoll. Wenn Du beispielsweise direkt nach dem Duschen die Fließen und Glasflächen mit einem Abziehen oder einem Tuch abtrocknest, entstehen Kalkflecken nicht so rasch. 

Noch mehr Tipps für ein umweltfreundliches Zuhause gefällig? Gibt’s hier!

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