Ich höre es immer wieder. Von Freunden, Bekannten oder Kollegen. Die Aussage: „Ich möchte ja schon etwas nachhaltiger leben. Aber ich weiß nicht wie.“ Dem sei Abhilfe geleistet. Mit diesen Tipps lebst Du nachhaltig im Alltag – oder zumindest: Nachhaltiger.
Nachhaltig im Alltag #1: Leitungswasser trinken
Hand aufs Herz, liebe Leute. Wir leben nicht in einem Schwellenland und unser Leitungswasser ist vollkommen in Ordnung. Also einfach Hahn aufdrehen. Damit sparst Du nicht nur Müll und Energie für den Transport, sondern auch jede Menge Geld. Denn selbst das günstigste Mineralwasser im Laden kostet um die 15 Cent pro Liter. Die Preise von Markenherstellern liegen bei 70 Cent oder darüber. Zum Vergleich: Ein Liter Leitungswasser kostet weniger als 0,2 Cent.
Nachhaltig im Alltag #2: Klare Kriterien beim Einkauf
Es ist eine Zahl, die einen schlecht werden lässt: 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel landen laut FAO pro Jahr im Müll. Gleichzeitig leiden 800 Millionen Menschen weltweit. Es hilft bereits, öfter mal zu Bio-Produkten zu greifen. Keine Frage: Marken von anspruchsvollen Anbauverbänden wie beispielsweise Demeter oder Bioland sind dabei die beste Wahl. Doch bereits beim Discounter sind Bio-Produkte besser, als konventionelle Ware. Denn das EU-Bio-Siegel ist zwar nicht in aller Konsequenz nachhaltig, wohl aber deutlich umwelt- und tierfreundlicher. Ein Problem sind auch die Mehrfachpackungen. Denn wer braucht schon vier bis fünf Zucchini auf einmal. Und auch die Hälfte der Zitronen im Netz verschimmeln, bis sie vollständig verwertet wurden – und landen letztendlich im Müll. Ein Grund, warum hierzulande pro Einwohner 80 Kilo Lebensmittel jährlich weggeworfen werden. Keine Frage: Einkaufen in großen Mengen spart Geld. Allerdings nur, wenn man eine Großfamilie oder ein Gastro-Betrieb ist. Für alle anderen ist loses Obst und Gemüse (bestenfalls aus dem Bio-Laden und auf dem Wochenmarkt) deutlich günstiger und nachhaltiger.
Was ebenfalls hilft: Einen Kochplan und eine Einkaufsliste schreiben. Somit verhindert ihr ganz automatisch Überfluss beim Einkaufen und weniger Produkte landen im Müll.
Nachhaltig im Alltag #3: Essgewohnheiten ändern
Ich esse gerne Fleisch. Insbesondere, wenn ich in einem guten Restaurant bin. Zu Hause hingegen bereite ich mir nur selten Fleisch selber zu. Erstens, weil ich es nicht so gut kann. Und zweitens, da es nachhaltiger ist vegetarisch zu essen. Da gibt es mittlerweile auch keine Diskussion mehr! Es gibt ausreichend Studien, die zeigen: Weniger Fleisch = besser für die Umwelt. US-amerikanische Forscher:innen haben beispielsweise eine interessante Modellrechnung aufgestellt.
Würde die von den 327 Millionen US-Amerikanern verzehrte Menge an Rindfleisch durch proteinreiche Pflanzen ersetzt, würden demnach rund 29 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche weniger benötigt sowie jährlich etwa drei Millionen Tonnen Stickstoffdünger und 280 Millionen Tonnen ausgestoßene Kohlendioxid-Äquivalente eingespart.
Die Grünen schlugen sogar zur Bundestagswahl von vor vier Jahren einen Veggie-Day vor. Und zwar zu Recht. In der Tat wird durch unseren hohen Fleischkonsum der CO2-Fussabdruck mächtig vergrößert. Die Produktion erzeugt viel mehr Kohlendioxid pro Kilogramm Speise als die Erzeugung von Gemüse oder Obst. Wer also Fleisch durch pflanzliche Kost ersetzt, schont gleich mehrere Ressourcen.
Jedoch: Auch bei Gemüse und Obst gibt es Produkte, die besser nicht so oft auf Eurem Speiseplan stehen sollte. Darunter die allseits beliebte (und leider verdammt leckere) Avocado. Die Biobilanz der Avocado ist erschreckend, deshalb sollte sie nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen. Also lieber nur ab und an mal eine Guacamole gönnen und ansonsten auf regionale und saisonale Gemüsearten setzen.
Nachhaltig im Alltag #4: Plastik radikal reduzieren
Ja ja. Das klingt wirklich oftmals einfacher, als es tatsächlich ist. Selbst die olle Bio-Gurke ist ja in Plastik eingeschweißt. Warum auch immer. Doch der Welt ist schon geholfen, wenn ihr auf unnötige Dinge wie Plastiktüten, Plastik-Strohhalme und Coffee-To-Go-Becher zum Wegwerfen verzichtet. Greift einfach zum Leinenbeutel, nutzt Strohhalme aus Edelstahl (die kann man ganz bequem in der Spülmaschine mitwaschen) und holt Euch einen Coffee-To-Go-Becher aus Porzellan, festem Kunststoff oder aus altem Kaffeesatz. Alter Kaffesatz? Aber ja! Gibt’s von Kaffeeform. Die meisten Coffee Shops lassen sich darauf ein, Euch einen Cappucino im selbst mitgebrachten Becher zuzubereiten. Tun sie es nicht, solltet Ihr den Laden ohnehin lieber meiden.
Nachhaltigkeit im Alltag #5: Energiesparend leben
Zugegeben: Dieser Tipp wird immer wieder aufs Neue beschworen. Aber das auch zu Recht! Denn Energiesparen ist denkbar einfach und Ihr spart auch hier Geld. Schaltet Eure Elektrogeräte beispielsweise nicht in den Sleep- oder Standby-Modus sondern einfach aus. Denn das macht immerhin 15 Prozent des Stromverbrauchs in einem Haushalt aus. Duscht nicht länger als fünf Minuten heiß. Sauberer werdet ihr dadurch nämlich ohnehin nicht.
Und lasst in der kalten Jahreszeit nicht alle Heizkörper auf Hochtouren laufen. Ihr braucht im Dezember nicht im T-Shirt am Schreibtisch sitzen. Kuschelsocken und Pulli an und Heizung runterdrehen. Es genügt bereits, ein paar Grad runterzuschalten. Vor allem in Räumen, die wenig frequentiert sind. Plus: Statt gekippten Fenstern lieber mehrmals täglich stoßlüften. So bleibt die bereits warm gewordene Wohnung auch länger warm.
Generell ist die Heizung ist der mit Abstand größte Erzeuger von CO2 im Haushalt. Wer langfristig nachhaltiger leben möchte, der kann auch über eine komplette Umstellung nachdenken und beispielsweise auf Heizsysteme wie eine Wärmepumpe setzen. Wärmepumpen arbeiten effektiv in Kombination mit Solartherme, da Umweltwärme zur Deckung des Wärmebedarfs genutzt wird. Bei Fragen, wendet Euch doch mal an einen Heizungsinstallateur von Zoofy. Der kann Euch mit viel Know How über nachhaltige Lösungen beraten. Generell findet ihr auf der Plattform Zoofy die passende Hilfe rund ums Haus.
Nachhaltigkeit im Alltag #6: Mehr Rad fahren
Ist der Klassiker, wenn es um Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag geht. Aber Radfahren ist 100% CO2 neutral, belastet die Umwelt also nicht. Und: Ihr tut noch etwas für Euren Kreislauf, die schlanken Beine und den Popo. Radfahren kann sogar Alltagsstress reduzieren. Denn nach einem hektischen und nervigen Bürotag, kann das Fahren auf dem Radel zu einer Art meditativen Zustand führen. Hat also ausschließlich positive Auswirkungen.
Ich weiß, ich weiß: Es sind nur kleine Tipps und manch einer möchte sich den Luxus des lange heiß Duschen oder des Avocado-Toasts nicht verbieten. Ihr müsst auch nicht jeden einzelnen Tipp befolgen. Es genügt für den Anfang schon, sich das eine oder andere zu Herzen zu nehmen, um unsere Welt ein wenig grüner zu machen. Wir haben doch nur die eine. Vergesst das nicht. Ok? Ok!
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