Ein waschechter Berliner, ein Autodidakt, ein Übertalent. Das sind die Schlagwörter, mit denen der Rapper VAUU auf der eigenen Webseite aber auch in einschlägigen Magazinen betitelt wird. Was viele aber vergessen: VAUU, mit bürgerlichem Namen eigentlich Vincent Bauck, ist ein wahnsinnig cooler Typ, ein entspannter Bengel, der unfassbar gute Mucke macht und dabei auf dem Teppich bleibt…
Fotos © Velvet Obier
Die Mütze sitzt immer ein bisschen schief, der Blick ist intelligent, ernst und dennoch etwas verträumt, die Lippen stets von einem entspannten Lächeln umspielt. Das unprätentiöse wie sympathische Auftreten von VAUU hat gar nichts von der übertriebenen (und eigentlich auch nur von weniger ernst zu nehmenden Rappern gepflegten) HipHop-Manier. Im Gegenteil. Begegnet man VAUU scheint es, als würde ihn viel eher eine poetische Aura umgeben, als krasse Street-Credibility-Vibes. Und diese Aura des Rappers schlägt sich auch in seinen sehr tiefgründigen Texten nieder. Gepaart mit seiner Musik, die wie eine Melange aus Rap, Pop und Rock anmutet, haben die Songs des Berliner Künstlers einen ganz eigenen Stil mit starkem Wiedererkennungswert. „Ich lasse mich von vielen verschiedenen Dingen inspirieren und probiere immer für alles offen zu sein“, erklärt uns VAUU auf die Frage, wie er diesen Stil für sich entwickeln konnte. Es sind, so sagt er, die alltäglichen Dinge, in denen er seine Inspiration findet: „Manchmal laufe ich ziellos nachts durch die Stadt und lasse mich einfach treiben. Dabei kommen immer die meisten Ideen. Weil man das Erlebte so schön unstatisch verarbeitet und die Gedanken im Kontext seiner Umgebung und deren Grundstimmung gerät. Im Endeffekt sind es Lebensumstände, Situationen und natürlich auch ganz viel Musik.“
VAUU: mit 21 kam der Rapper zur Musik
Dass die Mucke und die Texte von VAUU so viel Tiefgang besitzen, liegt vielleicht auch daran, dass der in Kreuzberg und Schöneberg aufgewachsene Rapper kein junger Bengel mehr ist. Im Gegenteil: erst mit 21 Jahren kam er zur Musik. Vorher jobbte er, wohnte bei Freunden und trieb sich in den Kiezen rum, bis er das Rappen für sich entdeckte, das für ihn „ein riesiger Emotionsspeicher ist, den man beim Hören wieder abrufen kann. Jeder hat ja so Songs, die ihn zurück in die Kindheit katapultieren oder einen fühlen lassen, wie man seine erste Liebe losgelassen hat. Und irgendwann hatte ich dann eben das Verlangen meine eigenen Emotionen festzuhalten, abzulegen oder einfach zu verarbeiten.“
VAUUs Album kommt im Sommer
Jetzt, mit 27 Jahren, steht VAUU vor seinem ersten Album-Release im Mai. Bereits vergangenes Jahr veröffentlichte der Berliner seine erste EP Blau und die Single TNT (Video unten). Beides wurde abgefeiert – zu Recht. Trotz des Erfolgs bezeichnet sich VAUU als „den größten Zweifler überhaupt. Ich glaube, wirklich zufrieden wird man nie mit dem was man macht. Aber letztendlich ist das ja auch der Motor, der einen am Laufen hält.“ Bleibt zu hoffen, dass dieser noch lange läuft und wir weitere wunderbare Songs mit klugen Texten erwarten dürfen. Dabei ist VAUUs Ziel gar nicht mal der krasse Fame, sondern viel bescheidener: „Ich würde gerne in einem kleinen Haus irgendwo am Meer leben, wo permanent Freunde und Familie ein- und ausgehen, man den ganzen Tag Mucke macht, kocht und Fußball am Strand zockt .“ Wir sagen „Wow“ zu VAUU.
Ihr findet VAUU genauso cool, wie wir? Hier geht’s zur Fanpage.
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Friederike Hintze, oder lieber Frieda, gründete gemeinsam mit Marie von der Heydt den Blog Louise et Hélène. Seit vielen Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Bloggerin im Lifestyle-Bereich. Frieda liebt guten Wein und gute Bücher, ist am Liebsten unter Freunden oder an der Küste – oder beides – und geht gerne Laufen. Wenn sie für sich ist, guckt sie mehr oder minder heimlich Unter Uns. Und zwar seit der ersten Folge.