Lästig, schmerzhaft und unschön: Wohl jeder Mensch hatte schon einmal einen eingerissenen Mundwinkel. Gerade an kalten Wintertagen, wenn die Lippen besonders trocken sind, kann es schnell dazu kommen. Aber mehr noch: Ein eingerissener Mundwinkel kann chronisch werden. Mediziner sprechen dann von „Mundwinkelrhagaden“. Daher die wichtigste Nachricht vorab. Solltest Du unter einem chronisch eingerissenen Mundwinkel leiden, ist es ratsam, einen Allgemeinarzt oder eine Allgemeinärztin aufzusuchen. Gute Mediziner:innen in Deiner Nähe findest Du beispielsweise unter Doctolib. Damit es aber gar nicht erst dazu kommt, erklären wir die Ursachen für eingerissene Mundwinkel und haben ein paar smarte SOS Tipps für Dich parat.
Eingerissener Mundwinkel: Die Ursachen
Ursachen für die fiese Wunde im Mundwinkel sind meist harmlos. Entweder, die zarte Haut an den Lippen ist ausgetrocknet – beispielsweise durch Heizungsluft, Winterkälte oder übermäßig viel Lecken oder Beißen der Lippen (denn der Speichel trocknet über einen längeren Zeitraum ebenfalls aus). Die trockene Haut kann dann schneller reißen. Oder dem eingerissenen Mundwinkel liegt eine Mangelerscheinung zugrunde. Das kann sein:
- Mangel an Eisen
- Mangel an Zink
- Mangel an Vitamin B2
- Mangel an Vitamin C
Es gibt auch ernstere Ursachen für den eingerissenen Mundwinkel, die abgeklärt werden sollten, wenn Du seit Monaten mit der kleinen lästigen Wunde zu kämpfen hast – und keine Besserung eintritt. Sollte das bei Dir der Fall sein, check zunächst einmal ab, ob Du eventuell eine Allergie oder Neurodermitis hast. Auch bei einem sogenannten seborrhoischen Ekzem (ein chronisch-entzündlicher Ausschlag, der vor allem am Kopf auftritt) kann ein unschöner Hautausschlag im Gesicht und vor allem in der Mundpartie auftreten. Gerade bei Frauen kann auch ein chronischer Eisenmangel der Grund für den eingerissenen Mundwinkel sein. Dann solltest Du auf ärztlich verschriebene Präparate zurückgreifen. Zudem kann die kleine Wunde chronisch die Zuckerkrankheit Diabetes Mellitus – besonders in frühen Stadien – begleiten. Fällt dir also auf, dass der eingerissene Mundwinkel nicht weggehen möchte, dann könntest Du Dich auch mal auf Zuckerkrankheit testen lassen. Besprich das in jedem Fall mit Deinem Hausarzt oder Deiner Hausärztin.
SOS Tipps bei eingerissenem Mundwinkel
Bei trockener Winterhaut und trockenen Lippen hilft – na klar – ein guter Pflegestift. Setze hier auf keinen Fall auf das billige Drogerieprodukt. Das wird nur wenig Abhilfe leisten können. Besser: Ein Pflegestift oder eine Creme von einer guten Marke aus der Apotheke. Die kosten zwar oftmals ein wenig mehr, haben aber hochwirksame Inhaltsstoffe und können oftmals bereits schnell zur Heilung der Lippen beitragen, so dass es gar nicht erst zu der unschönen kleinen Wunde am Mund kommt.
Ist aber das Malheur im Mundwinkel bereits passiert, haben wir ein paar hilfreiche Tipps.
#1: Schön trocken halten
Bei einem eingerissenen Mundwinkel fahren wir uns oft reflexartig mit der Zunge über die Wunde. Damit befeuchten wir die fiese Stelle. Doch genau das ist das Problem. Denn in unserem Mund und in unserem Speichel sind zahlreiche Bakterien und Viren enthalten. Die wunde Stelle ist ein willkommener Unterschlupf für ebenjene Bakterien. Die Folge: Die Wunde heilt schlechter. Versucht daher, den eingerissenen Mundwinkel so trocken wie möglich zu halten. Sind auch die restlichen Lippen ausgetrocknet, greift lieber zu einer fetthaltigen Salbe aus der Apotheke, um die Lippen feucht und geschmeidig zu halten.
#2: Honig und Olivenöl
Für viele Wehwehchen sind Honig und Olivenöl das Mittel der Wahl. Und auch bei einem eingerissenen Mundwinkel können die beiden Zutaten aus der Küche helfen. Denn Honig hat eine antiseptische Wirkung, Olivenöl macht die Haut geschmeidig. Vermengt einfach die beiden Zutaten in einer Schüssel und tupft eine kleine Menge davon mit einem sauberen Q-Tip auf die Wunde. Im Anschluss solltet ihr die Wunde für mindestens eine Stunde in Ruhe – und Mutter Natur ihre Arbeit tun lassen.
#3: Finger weg von Chili & Co.
Die Stelle am Mund ist sehr empfindlich – und sollte nicht gereizt werden. Daher solltet ihr in der Zeit der Heilung von aggressiven Lebensmitteln lieber die Finger lassen. Verzichtet daher auf Scharfes wie Chili, Saures wie Zitronensaft oder zu Salziges, wie Chips. Denn: Der Kontakt mit derartigen Lebensmitteln ist nicht nur schmerzhaft. Die Wunde wird auch gereizt. Die Heilung verzögert.
#4: Vorsichtig sein
Ein großer Bissen in den riesigen Burger, schnelles, unachtsames Zähneputzen: In solchen Situationen kann die Wunde im Mundwinkel wieder aufreißen oder, schlimmer noch, tiefer einreißen. Generell gilt also: Während des Heilprozesses vorsichtig sein. Dann sollte ein eingerissener Mundwinkel auch rasch wieder der Vergangenheit angehören…
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