Den eigenen Kräutergarten anlegen | 7 einfach umzusetzende Tipps

von | Jan 14, 2023 | Lifestyle

Kräutergarten anlegen Flatlay

Wer sich sein eigenes Kräuterbeet oder sogar einen eigenen Kräutergarten anlegen möchte, muss lediglich ein paar Grundregeln beachten. Welche Regeln das sind, erkläre ich anhand von 7 einfach umzusetzenden Tipps.

Man liegt wieder voll im Trend, wenn man sich einen eigenen Kräutergarten anlegen möchte. Die Vorteile für ein solches Vorhaben liegen auf der Hand: zum einen werten frische Kräuter fast jedes Gericht auf. Weiterhin sind die Pflanzen definitiv etwas fürs Auge – und natürlich auch für die Nase. Ein Fest für die Sinne also. Doch mehr noch: Bestimmte Kräuter haben auch eine heilende Wirkung. Die natürlichen Wirkstoffe lindern schließlich schon seit Jahrtausenden manches Leiden. Das hat zur Folge, dass Kräuter und deren Wirkung immer wieder eine Vorbildfunktion für die medizinische Forschung haben. Gibt es somit also einen Grund, der gegen einen eigenen Kräutergarten spricht? Ich denke nicht!

Du hast keinen Balkon oder Garten, wo Du Deinen eigenen Kräutergarten anlegen kannst – oder weder Zeit noch den grünen Daumen, um Dich um Deine Pflanzen zu kümmern? Nicht traurig sein. Die gute Nachricht ist nämlich diese: Es gibt mittlerweile wunderschöne Kunstpflanzen, die die Wohnung und die Fensterbank aufs Schönste optisch aufwerten, und zeitgleich täuschend echt aussehen. Mehr noch: Kunstpflanzen sind herrlich anspruchslos und wollen nur ab und an von Staub befreit werden. That’s it. Eine tolle Alternative also für alle, die aus welchen Gründen auch immer keinen eigenen Kräutergarten anlegen können.

Widmen wir uns nun aber dem eigentlich Thema…

#1 Der richtige Ort für die Kräuter

Das sollte niemanden wirklich umhauen, gilt es doch für fast jedes Projekt, das Pflanzen involviert: Verschafft euch einen Überblick. Ist der Ort, den ihr für den Kräutergarten oder das -Beet vorgesehen habt, sonnig, halbschattig oder schattig? Denn vor allem die Lichtverhältnisse geben vor, welche Kräuter besonders prächtig gedeihen können. Die meisten Kräuter benötigen tatsächlich viel Sonne. Wenn ihr also einen einfachen Kräutergarten anlegen möchtet, solltet ihr einen Platz an der Sonne wählen. Achtet außerdem darauf, dass in nicht zu viele andere Pflanzen den Kräutern das Licht stehlt. Im Folgenden eine kleine Auflistung der beliebtesten Kräuter und wie viel Sonneneinstrahlung für diese geeignet ist. Hinzu kommen noch ein paar Nice-to-know Facts für die beliebtesten Kräuter.


Sonnenkräuter

Beschreibung: Sonnenkräuter benötigen viel Sonne und Wärme. Sie sind nicht frostfest und sollten zurückhaltend gegossen werden.

  • Basilikum: Das allseits beliebte Basilikum benötigt sehr viel Sonne und Wärme. Eignet sich auch für Blumentöpfe oder den Balkonkasten.
  • Borretsch: Auch als Gurkenkraut bekannt. Kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und benötigt daher sehr viel Sonneneinstrahlung.
  • Dill: Eines der meistangebauten Gewürze hierzulande, obwohl er sehr selten verwildert zu finden ist.
  • Korriander: Gilt auch als Heilpflanze. So kann man mit Hilfe von Wasserdampf-Destillation wohlige ätherische Öle aus den Samen gewinnen.
  • Majoran: Ja, manche nennen Majoran auch Wurstkraut. Der Name kommt nicht von ungefähr, nutzt man das sehr würzige Kraut auch bei der Herstellung von Wurst.
  • Oregano: Neben der Nutzung des Gewürzes in der Küche, zählt Oreganoöl in der Aromatherapie als effektiv gegen Bakterien.
  • Thymian: Verfügt über eine anerkannte heilsame Wirkung bei Erkrankungen der Atemwege (z.B. Bronchitis).

Halbschattenkräuter

Beschreibung: Das Kräuterbeet sollte Sonnenlicht abbekommen, jedoch ist von praller Sonnenbestrahlung abzusehen. Die Kräuter sollten gleichmäßig feucht gehalten werden.

  • Minze: Vielfältig einsetzbar und immer frisch. Vorsicht: Verschiedene Minzsorten lassen sich leicht ungewollt kreuzen, daher besser eine Sorte für den Kräutergarten wählen.
  • Winterkresse/Barbarakraut: Bis in den Winter hinein können die Blätter verzehrt werden, die echte Vitaminspender sind.
  • Schnittlauch: Eines der beliebtesten Küchenkräuter und kann hier auch vielfältig eingesetzt werden: auf Brot, in Eigerichten oder in Salaten.
  • Petersilie: Den meisten als Gewürz bekannt, überrascht Petersilie mit einer ungeahnten Heilkraft. So wird sie bei einer Vielzahl von krankheitsbedingten Leiden eingesetzt.
  • Rucola: Auch als Rauke bekannt. Gilt gemeinhin als Salatpflanze. Benötigt kaum direkte Sonneneinstrahlung, kann daher auch im Schatten angepflanzt werden.

Schattenkräuter

Beschreibung: Die Kräuter sollten vor direkter und indirekter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Darüber hinaus mögen sie es feucht.

  • Bärlauch: Wird in der Küche häufig als Ersatz für den intensiveren Knoblauch genutzt. Sollte roh beigemischt werden, da er beim Erhitzen seinen Geschmack verliert.
  • Kresse: Verleiht Gerichten eine würzige Frische, ist aber vor allem auch eine Heilpflanze. Im Ayurveda beispielsweise wird Kresse schon seit Jahrtausenden genutzt.

>> Tipp: Wem Kräuter nicht genug sind, findet nach einem Klick tolle Tipps für den eigenen Gemüsegarten! 

Kräutergarten

#2 Richtige Basis – der Untergrund um einen Kräutergarten anzulegen

Wer einen Kräutergarten oder ein -Beet sein Eigen nennen möchte, benötigt nicht sonderlich viel Platz. Oftmals reicht schon ein einzelner Blumentopf oder auch wenige Quadratmeter Gartenfläche, um einen Kräutergarten anlegen zu können. Ich persönlich habe ein Faible für Hochbeete entwickelt. Insbesondere Holzbeete mit Metallgestänge finde ich superschick. Praktisch sind sie auch noch: Denn durch die angenehme Höhe muss man sich beim Pflegen nicht bücken. Den Kräutern ist es allerdings herzlich egal, wie stylisch sie verpackt sind. Viel wichtiger ist der Boden und dessen Beschaffenheit. Und natürlich auch die richtige Menge an Wasser, mit der die Pflanze versorgt wird. Dabei gilt es zu beachten, die Pflanzen nicht zu ertränken. Sogenannte Staunässe schadet dem Vorhaben nämlich ungemein. Oftmals sind kleine Beete in der Wohnung oder auf dem Balkon davon betroffen. Um das zu verhindern, kann man unter anderem Granulat oder auch Kies nutzen und unter die Erde mischen.

Nachdem man sich nun für die Kräuter entschieden hat, die im Garten oder im Beet gedeihen sollen, braucht man die passende Erde. Die gängigsten Kräuter fühlen sich in humusreicher Erde wohl. Einige Kräuter bevorzugen darüber hinaus auch Sand. Das bewährte Mittel, zu dem man zurückgreifen kann, heißt: mischen! Meist genügt es schon, der Erde Sand beizumischen. Und schon kann man den eigenen Kräutergarten anlegen.

Kräuter in Töpfen

#3 It’s a match! Kräutergarten anlegen und die passenden Kräuter finden

Jetzt wissen wir also schon, wo wir bestenfalls unsere Lieblingskräuter anpflanzen. Es wird sogar penibel darauf geachtet, dass der Boden die richtigen Nährstoffe bietet und die Bewässerung perfekt dosiert ist. Dennoch kann es passieren, dass die Kräuter nicht wie erwartet gedeihen. Dafür gibt es oft eine einfache Erklärung: Manche Kräuter können einfach nicht miteinander. Wer also erfolgreich ein Kräuterbeet anlegen möchte, sollte sich auch die Zeit nehmen und das Treiben beobachten. Wenn beispielsweise eine Pflanze wuchert, die andere allerdings kaum wächst, ist es Zeit für einen sogenannten Pflanzplan.

Der Pflanzplan

Was zunächst kompliziert klingt, ist relativ einfach umzusetzen. Die Faustregel, die man sich merken sollte, wenn man einen Kräutergarten anlegen möchte, heißt: Mehrjährige Pflanzen sollten untereinander bleiben. Gleiches gilt für die Einjährigen. Zum Verständnis: Einjährige Kräuter wachsen einen Sommer lang. Die erste Blüte bleibt dann auch die Einzige. An mehrjährigen Kräutern kann man über viele Sommer hinweg Spaß haben. Wichtig dabei: Diese sollten bestenfalls alle 2 Jahre umgetopft werden. Zum Pflanzplan gehört es übrigens auch, das Beet oder den Garten vor Schädlingen zu wappnen. Nachbarn vom Basilikum werden beispielsweise vor weißen Fliegen geschützt. Ebenso wichtig ist es auch auf die Pflege von Mischkulturen zu achten. Durch Mischkulturen kann der Boden länger ergiebig bleiben. Somit versorgt er die Pflanzen auch länger mit den nötigen Mineralstoffen.


Einjährige Kräuter

  • Anis
  • Basilikum (einjährige Sorten)
  • Bohnenkraut
  • Dill
  • Gartenkresse
  • Kamille (einjährig bis zweijährig)
  • Kapuzinerkresse
  • Kerbel
  • Koriander
  • Kreuzkümmel (Cumin)
  • Kümmel
  • Portulak

Mehrjährige Kräuter

  • Baldrian
  • Bärlauch
  • Basilikum (mehrjährige Sorten)
  • Estragon
  • Fenchel (zweijährig bis mehrjährig)
  • Kardamom
  • Knoblauch
  • Kurkuma (Gelbwurz)
  • Lavendel
  • Lorbeerblätter
  • Majoran
  • Melisse
  • Minze
  • Oregano
  • Rosmarin
  • Salbei
  • Schnittlauch
  • Thymian

Folgende mehrjährige Pflanzen ergänzen sich prima

  • Estragon, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Zitronenmelisse
  • Bohnenkraut, Oregano, Salbei
  • Estragon, Pimpernelle, Zitronenmelisse
  • Boretsch, Dill, Kerbel, Majoran, Petersilie

#4 Wann ausgesät werden muss

Mit ein bisschen Planung wählt man den perfekten Zeitpunkt für die Aussaat. Einjährige Kräuter sollten im Frühling, um genau zu sein im Mai, ausgesät werden. Man sollte möglichst nicht im April damit beginnen, da Frost das ganze Unterfangen schon zu Beginn gefährden könnte.

Mehrjährige Kräuter hingegen sät man im Spätsommer, also im September aus. Anders verhält es sich bei Setzlingen oder Stauden. Diese können im Frühjahr zeitgleich mit den einjährigen Kräutern gepflanzt werden.

#5 Die Pflege des Kräutergartens

Nun hat man den Großteil hinter sich gebracht und befindet sich auf der Zielgeraden. Es wäre doch schade, wenn man mit der falschen Pflege die viele Planung und Arbeit zunichte macht. Man sollte sich aber keine allzu großen Sorgen machen, denn im Grunde ist die Pflege recht einfach umzusetzen.


Auf was es zu achten gilt

  • Kräuter am besten vormittags oder am Abend gießen
  • Sparsam mit dem Wasser umgehen (Ausnahme: Petersilie, Schnittlauch, Kümmel)
  • Von Zeit zu Zeit den Boden auflockern, dabei jedoch nicht die Wurzeln beschädigen
  • Bestenfalls auf Naturdünger zurückgreifen

#6 Ernte meines Kräutergartens

Der Zeitpunkt der Ernte hat vor allem großen Einfluss auf die Qualität und die Konzentration der Inhaltsstoffe. Bestenfalls pflückt man Triebspitzen und Blätter während des Vormittags. Es ist auch zu empfehlen, dies bei trockenem Wetter durchzuführen. Hintergrund ist, dass der Anteil der ätherischen Öle dann am höchsten ist, was Einfluss auf den letztendlichen Geschmack hat.

Kräutergarten anlegen

#7 Kräuter konservieren

Wenn man sein Kräuterbeet anlegen möchte, hat man zumeist schon die Lorbeeren (hehe) vor Augen. Schließlich lassen sich Kräuter wunderbar konservieren, sodass man über mehrere Monate oder sogar Jahre hinweg etwas davon hat. So kann man die Kräuter fürs Würzen nutzen oder auch leckere Drinks damit zaubern.


Trocknen der Kräuter

Die wohl gängigste Methode, Kräuter zu konservieren, ist natürlich das Trocknen. Hierfür nimmt man Kräuter wir RosmarinThymian oder Salbe, bindet sie zu Sträußchen zusammen und lässt sie für 1-2 Wochen an einem warmen und trockenen Ort trocknen. Schneller geht es mit dem Backofen: bei leicht geöffneter Klappe bei ca. 33°C die ganze Nacht trocknen lassen. Danach luftdicht verschließen und über das ganze Jahr hinweg genießen. Spätestens dann merkt man, dass es sich gelohnt hat, einen Kräutergarten anzulegen.


Kräuter in Öl einlegen

Besonders für Fisch- und Fleischgerichte, aber auch für Dressings und Saucen nutze ich Kräuteröle. Zur Herstellung eignen sich eigentlich nur kalt gepresste Öle – möglichst hochwertig sollten sie sein. Ich nutze beispielsweise ausschließlich Olivenöl. Falls man kein Fan des eher stärkeren Eigengeschmacks ist, kann man auch auf Sonnenblumenöl oder Traubenkernöl zurückgreifen. Man kann das Öl auch zusätzlich mit weiteren Gewürzen anreichern, beispielsweise mit Pfefferkörnern oder Chili. Nach ca. 2 Wochen kann man das Öl durch ein Sieb laufen lassen und umfüllen. Achtung: Das Öl muss in den Kühlschrank und hält sich 3 Monate.

Tipp: Ähnlich kann man auch mit Essig verfahren. Hierfür eignet sich Essig aus Rotwein, Weißwein oder Äpfeln.


Kräuter einfrieren

Eine ziemlich schonende und zugleich einfache Art. Vor allem die Blätter und Blüten vom Basilikum, Dill oder Fenchel eignen sich hierfür. Nachdem die Kräuter gewaschen und trockengetupft worden sind, können diese in die Tiefkühltruhe wandern, Bestenfalls werden Gefrierbeutel genutzt.

Tipp: Man kann auch Kräutereiswürfel herstellen. Beispielsweise aus Pfefferminze oder Zitronenmelisse. Perfekt für Drinks


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