Der Einfluss großer Sportereignisse auf den Tourismus

von | Okt. 6, 2025 | Food & Travel

Der Sporttourismus – vielleicht haben Sie ihn selbst schon erlebt, ob als Zuschauer in einem Stadion oder als Reisender, der eine Stadt wegen eines Spiels besucht – ist längst mehr als ein Randphänomen. Er gilt als einer der am schnellsten wachsenden Sektoren überhaupt. Experten von Fundamental Business Insights and Consulting sprechen von einem jährlichen globalen Wachstum von 17,3 Prozent zwischen 2025 und 2034. Und mittendrin, ganz natürlich, finden sich auch Verknüpfungen zu Themen wie die besten Wettanbieter, denn wer reist, fiebert oft nicht nur im Stadion, sondern auch auf dem Wettschein mit.

Große Sportereignisse, Olympische Spiele oder Weltmeisterschaften, sind dabei mehr als ein paar Wochen voller Spannung. Sie wirken wie Katalysatoren – sie können eine Destination in das Bewusstsein der Welt rücken, sie können aus einem Ort ein Symbol machen. Und: sie sind strategische Investitionen. Denn der Plan ist nicht nur das „Jetzt“. Sondern die Hoffnung, dass die Region auch nach dem letzten Abpfiff international im Gespräch bleibt.

Die Ökonomie der Euphorie – und ihre Tücken

Die kurzfristigen Effekte sind klar: mehr Gäste, volle Hotels, Restaurants, Bars. Deutschland hat es 2006 bei der WM vorgemacht: Die Zahlen im Tourismus gingen nach oben, die Stimmung war elektrisierend, das Land präsentierte sich als Gastgeber mit Herz. Solche Ereignisse wirken wie ein Konjunkturschub – wenn auch nur für den Moment.

Aber, und das gehört zur Wahrheit: Es gibt den sogenannten „Crowding Out“-Effekt. Gemeint ist, dass Sportfans andere Besucher verdrängen. Geschäftsreisende oder Kulturtouristen weichen zurück, weil alles voll, teurer und überlastet ist. Frankreichs WM 1998 ist ein Beispiel: Statt eines Booms trat Stagnation ein. Der Schlüssel liegt darin, ob ein Land die Balance schafft. Deutschland hat gezeigt, dass es möglich ist – auch wenn gewisse Besuchergruppen temporär weichen.

Schattenseiten des Ruhms – von Stadien und Kosten

Die Euphorie hat aber auch ihre Kehrseite. Stadien, die nach der Party leer stehen. „White Elephants“ nennt man sie. Brasilien nach der WM 2014 oder Montreal nach den Olympischen Spielen 1976 – Symbole dafür, wie schnell Investitionen zu Belastungen werden. Millionen für die Instandhaltung, die Gemeinden auf Dauer kaum tragen können.

Und dann sind da noch die menschlichen Kosten. Wer an Katar 2022 denkt, denkt auch an Berichte über Zwangsarbeit, Menschenrechtsverletzungen, Schattenseiten, die tiefer gehen als jeder Jubel. Es ist der Preis, der am Ende nicht auf der Anzeigetafel steht, aber im kollektiven Gedächtnis bleibt.

Der Schlüssel, um nicht in diese Falle zu laufen, ist simpel – und doch schwer: auf bestehende Infrastruktur setzen. Deutschland hat das bei der WM 2006 und auch bei der EM 2024 geschafft. Modernisieren statt neu bauen, nutzen, was ohnehin gebraucht wird. Nur so entsteht Nachhaltigkeit.

Legacy – die Kunst, mehr zu hinterlassen

Am Ende entscheidet nicht das Event selbst, sondern das, was bleibt. Legacy – also das Vermächtnis – ist das Zauberwort. Ein Stadion ist nur ein Stadion, wenn es nicht Teil einer größeren Idee ist. Ein Turnier ist nur ein Turnier, wenn danach nichts wächst.

Destinationen, die den Dreh verstanden haben, sehen Sportereignisse als Leuchttürme. Sie investieren in ein Konzept, das länger wirkt: bessere Infrastruktur, gesellschaftliche Integration, ein gemeinsames Erlebnis, das nicht am Stadiontor endet. Wichtig bleibt, dass man auch nach dem letzten Abpfiff nicht loslässt. Die Verantwortlichen müssen am Ball bleiben, sonst verpufft alles. Dass Nachhaltigkeit nicht nur eine Broschüre ist, sondern umgesetzt wird.

Wenn das gelingt, dann wird aus einem Ort mehr als nur ein Reiseziel. Dann wird er zu einem Erlebnisraum, der die Menschen zusammenführt, Identität stiftet und zeigt, dass Sporttourismus mehr sein kann als Zahlen in einer Statistik – nämlich ein bleibender Teil des gesellschaftlichen Lebens.



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