Von Farbkonzepten bis hin zu Teppichen – die Welt der Inneneinrichtung kann überwältigend sein, wenn Du versuchst, alles auf einmal zu erkunden, ganz ohne Vorkenntnisse. Zum Glück gibt es ein paar Grundsätze der Innenarchitektur, die Dir den Einstieg erleichtern: Ganz gleich, ob Du mit dem Entwurf eines Kunden arbeiten, die vier Wände einer Freundin oder Dein eigenes Zuhause mit Dekoartikel auf mizu umgestalten möchtest. Hier kommen 10 Vorschläge, Ideen und Anregungen für Deine Inneneinrichtung.
#1: Vergiss Symmetrie!
Viele glauben, dass ein perfekt symmetrischer Raum zu einem makellosen Einrichtungskonzept führt. Aber das ist nicht immer der Fall. Wenn Du an einem symmetrischen Design festhältst, kann es durchaus passieren, dass der Raum flach wirkt, kalt und ohne Persönlichkeit. Natürlich ist es wichtig, auf Ausgewogenheit und eine Balance zu achten. Aber das ist eben nicht Symmetrie. Soll heißen: Hänge Wandkunst dezentral auf, führe gewisse Texturen in den Raum ein, sei es in Vorhängen oder Kissenbezügen, die sich immer wieder finden – im Kleinen wie im Großen. Dadurch schaffst du Zusammenhalt zwischen den einzelnen Elementen. Trau Dich auch ruhig einmal, scheinbar unpassende Möbelstücke zusammenzustellen, um eine spielerische Note zu erzeugen. Asymmetrische Elemente ziehen die Blicke auf sich und sorgen für viel Spannung.
#2: Streiche deine Fenster!
Solltest Du in einem Häuschen wohnen, dann kann ein gut gestrichenes Fenster kann einen Raum mit einem Schlag von trist zu toll verwandeln. Der neueste Trend besteht darin, die Fensterläden – falls vorhanden – mit Farbe in das Einrichtungskonzept einzubinden. Bei diesem Entwurf wurde ein zweifarbiger Effekt verwendet, der selbst preiswerte Fensterläden so aussehen lässt, als wären sie für dieses stilvolle Schlafzimmer geschaffen worden.
Du wünscht Dir noch mehr Tipps für den Hausbau? Haben wir Dir in diesem übersichtlichen Artikel zusammengestellt.
#3: Die 70-30 Aufteilung
Ein weiterer praktischer Trick, um die richtigen Proportionen zu finden und verschiedene Stile im selben Raum auszugleichen: Ein garantierter Weg, einem Raum Charakter zu verleihen, besteht darin, etwa 70% des Raumes in einem bestimmten Stil einzurichten und die restlichen 30% in einem völlig anderen Stil zu gestalten. So kannst Du ein weitgehend traditionelles Schema mit ein paar modernen Elementen aufpeppen oder umgekehrt.
#4: Gestalte den Boden einheitlich
Wenn Du in verschiedenen Räumen oder Bereichen Deiner Wohnung den gleichen Bodenbelag verwendest, können die Räume in ihrer Gesamtheit größer wirken. Solltest Du wiederum das Glück haben, eine Wohnung mit großen Räumen zu haben, achte darauf, wenigstens hier und da mit Teppichen zu arbeiten, damit die Räume wiederum nicht zu hallenartig wirken und Du die Zimmer nach Bereichen aufteilen kannst. So entsteht der Eindruck von getrennten Sitz- und Essbereichen, die dennoch als Teil eines größeren Ganzen wirken
#5: Halte Gleichgewicht im Farbschema
Ein dreifarbiges Farbschema nach folgender Formel funktioniert bei den meisten Interieur-Projekten (und besonders bei kleinen Wohnzimmern) richtig gut: Halte Dich zu 60% an Deine dominante Farbe. Nutze wiederum die jeweilige Sekundärfarbe zu 30%, und akzentuiere alles zu 10% mit einer Akzentfarbe. Wenn Du unbedingt eine vierte Farbe mit einfließen lassen möchtest, dann teilst du entweder die Sekundärfarbe oder, etwas gewagter, die dominante Farbe – allerdings niemals die Akzentfarbe.
#6: Investiere vorausschauend bei Deiner Inneneinrichtung
Wenn Du gerade erst mit Deinem Interieur-Projekt beginnst oder gar in eine neue Wohnung oder in ein Haus ziehst, dann gehe die Dinge langsam an und entscheide Dich Stück für Stück für Neuanschaffungen. Kaufe nicht alles auf einmal, denn erst nach und nach wirst Du merken, wie einzelne Möbelstücke wirken – alleine und im Zusammenspiel. Die Inneneinrichtung deines Zuhauses sollte organisch wachsen. Eine gute Faustregel besagt, dass die besten Möbelstücke, für die Du viel Geld ausgeben wirst, Sofas und Betten sind – das sind optisch schwere Gegenstände, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, also sollten sie qualitativ hochwertig sein. Von diesen Haupt-Möbelstücken gehst Du dann aus und schaust, welche Gegenstände optisch unterstützen können, welche Objekte Lücken schließen und Akzente setzen. Das können eben auch Vintage-Stücke oder DIY-Kunst sein.
#7: Denke auch stets an die Beleuchtung
Ein gut gestalteter Raum kann durch eine falsche Beleuchtung zunichte gemacht werden, also plane ausreichend Budget für die Lampen ein. Stehlampen, Led Lampen, Deckenleuchten, Akzentbeleuchtung und weiße oder helle Wände und Möbel sind allesamt großartige Möglichkeiten, einen dunklen oder kleinen Raum aufzuhellen.
#8: Setze bei der Inneneinrichtung bewusst Akzente
Manche Innenarchitekt:innen konzentrieren sich auf die „großen“ Stücke in einem Raum – wie Sofas, Teppiche, Kommoden und Tische – und vergessen dabei die kleinen Dinge. Dabei sind Akzentteile eine großartige Möglichkeit, einen Raum persönlicher und optisch interessanter zu gestalten. Überstürze es hier nicht und lass den Raum erst einmal auf dich wirken, bewohne ihn ein wenig, bevor Du Ausschau nach Dingen wie Schalen, Büchern und anderen Dekorationen hältst, mit denen Du Regale und Couchtische aufpeppen kannst und dem ganzen Deinen individuellen Touch verleihen kannst.
#9: Gebe den Möbeln Raum zu atmen
Ein wichtiger Tipp von den Profis im Bereich Innengestaltung: Wenn Du ein neues Möbelstück gekauft hast, neigen viele Leute dazu, es erst einmal an die Wand zu schieben. Das Resultat: Das Stück verschwindet, der Raum wirkt steif und flach. Lass gerade bei den Stücken, bei denen Du viel Geld investiert hast, ausreichend Raum. Ob Bett, Sofa oder Sessel: Die Möbel sollten atmen und bestenfalls mindestens ein paar Zentimeter von den Wänden entfernt stehen. Das gibt ihnen die Bühne, die sie verdient haben, und verleiht dem Raum mehr Luftigkeit.
#10: Dein Zuhause ist kein Ausstellungsraum
Der wohl wichtigste Tipp zum Thema Inneneinrichtung: Wenn Du gerade an der Einrichtung Deines eigenen Zuhauses arbeitest, versuche nicht, es wie in einem Katalog oder auf Pinterest aussehen zu lassen. Ganz egal, was Dir die Interieur-Kurse und das Internet vorgaukeln: Designprinzipien sind lediglich dazu da, um Dir eine Orientierung zu geben. Man kann darin meist nicht leben. Deine sentimentalen Fotos und Erinnerungsstücke sind kostbar und sollten nicht im Verborgenen stehen, Deine Persönlichkeit ist wunderbar und sollte sich in Deinem Interieur wiederfinden. Natürlich geht es bei der Einrichtung um Design, aber eben auch und vor allem um Wohnlichkeit. Fühlst Du Dich wohl, dann hast Du alles richtig gemacht.