von Isabelle Rogge | Fotos © Sascha Quade, Rudolf11
Ich kenne es von mir selbst: Ich fahre aus dem Büro nach Hause oder mache einen kurzen Spaziergang, um vom Hausarbeitstress runter zukommen. Und plötzlich sprudeln die Gedanken los, so dass ich sie ganz schnell aufschreiben möchte, bevor ich sie wieder verliere. Eine kurze Verschnaufpause, ein anderer Ort und schon kommt einem eine entscheidende Idee. Das mag ein Grund sein warum ich unter der Woche an mindestens vier verschiedenen Orten zum Lernen und Arbeiten anzutreffen bin. Moabit, Charlottenburg, Kreuzberg und Dahlem. Berlin bietet natürlich neben den eigenen vier Wänden und Bibliotheken jede Menge Co-Working Plätze, um Kosten für Drucker und W-Lan mit anderen Leuten teilen und gleichzeitig neue Netzwerke aufzubauen. Aber was macht man eigentlich als Team, wenn die weißen Wände und Flipcharts im firmeneigenen Sitzungsraum auf Dauer so anregend wirken wie eine warme Milch mit Honig vor dem Einschlafen? Zum Glück gibt es seit einigen Monaten eine Alternative zu langweiligen Kongressräumen und Sitzungszimmern, inmitten der Stadt. Den Rudolf11 Workspace in Friedrichshain.
Inspiration inmitten der alten Lampenstadt – Rudolf11 Workspace in Friedrichshain
Die Räume von Rudolf11 befinden sich, wie der Name bereits verrät, in der Rudolfstraße in der Oberbaum-City. Da ich früher nur zwei Straßen weiter gewohnt habe, erinnere ich mich noch gut an die Faszination der Straßen mit ihren alten Industriegebäuden, bei denen man sich stets fragt, wie der Trubel hier wohl einst ausgesehen hat.
Tapetenwechsel mit Charme im Rudolf11 Workspace
Beim Betreten des Rudolf11 Workspace glaubt man ein Stück des alten Lampenstadtcharmes wieder erahnen zu können. Aufwendig restauriert wurden Wände, Böden und Türen. Die Möbel im Industrieschick, die Dekorationselemente und vor allem die vielen wundervollen Glühlampen wurden für das Projekt aufwendig aus den verschiedensten Winkeln Deutschlands zusammengesammelt oder sogar selbst zusammengezimmert. All das ergibt einen inspirierenden Ort voller Geschichte, liebevoller und individueller Einrichtung und trotzdem modernster Ausstattung. Und die Möglichkeit zum mulitifunktionalen Perspektivenwechsel zwischen Büroalltag und Betriebsblindheit.
Rudolf11 ist nicht nur ein Arbeitsplatz. Es ist eine kleine Entdeckungsreise. Das viele Herzblut, das in diesem Projekt steckt, ist spürbar. Und wo sonst findet man zu neuer Inspiration, wenn nicht auf einer Expedition fernab vom Alltag? Eben.
Sascha Quade – Der Macher hinter dem Rudolf11 Workspace
Sascha Quade ist einer der ersten Menschen, die ich in Berlin kennengelernt habe. Er wohnte in der benachbarten WG eines Freundes und so dauerte es nicht lange, bis wir uns über den Weg liefen. Das besondere an Sascha ist eine gewisse Form der Rastlosigkeit. Er ist wie ein Motor der ständig Projekte zum Laufen bringt. Er macht vieles. Und das ziemlich gut. Kinder kennen ihn wahrscheinlich als Moderator des TV-Senders Nickelodeon. Zudem arbeitet er schon seit einigen Jahren als Regisseur und Schauspieler. So drehte er zum Beispiel einige Videos für den Musiker Fargo, den wir schon einmal bei einem Wohnzimmerkonzert von séjour gesehen haben. Und dennoch dachte das Multitalent sich, dass man zwischen all dem Unsteten doch auch mal etwas Solides aufbauen muss. Mit jeder Menge Hilfe von Freunden und Familie entstand so in monatelanger Arbeit Rudolf11. Ein Tapetenwechsel. Für Sascha selbst und andere.
Die Räume von Rudolf11 eignen sich bestens für Workshops, Shootings oder Dreharbeiten. Preise könnt ihr auf der Homepage erfahren und auch direkt buchen.
Wenn ihr wissen wollt, wie einige von Saschas künstlerischen Werke aussehen, könnt ihr bei Horsting Pictures vorbeischauen.
Isabelle Rogge ist 2012 nach Berlin gezogen um als Journalistin zu arbeiten. Nach einer Zeit beim Radio ist sie mittlerweile unter anderem Teil der TV Noir Redaktion und studiert Germanistik und Philosophie an der FU Berlin. Wenn sie nicht gerade schreibt, tanzt sie am liebsten Hip Hop oder mit ihrem Hula Hoop.