Immer mehr Beauty-Labels setzen auf „vegane Kosmetik“. Und der begrüßenswerte Trend bricht auch weiterhin nicht ab. Aus ethischen und moralischen Gründen steigt die Nachfrage nach veganer Kosmetik konstant. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff eigentlich? Und inwieweit unterscheidet sich die vegane Kosmetik von herkömmlichen Beauty-Artikeln? Das klären wir auf…
Klar! Die vegane Lebensweise zeichnet sich durch den vollständigen Verzicht auf Stoffe tierischen Ursprungs aus. Veganismus bildet damit eine strengere Form des Vegetarismus. Das ist hinreichend bekannt. Dies kann man wiederum auf den Bereich der Kosmetik projizieren. Vegane Kosmetik verzichtet auf sämtliche Inhaltsstoffe, die von oder aus Tieren stammen – so zum Beispiel auch auf Bienenwachs. Dass aber gleichermaßen auch auf Tierversuche zu Testreichen für die Markteinführung verzichtet wird, ist auch bei veganer Kosmetik nicht grundsätzlich der Fall. Paradoxerweise. Denn glauben doch viele, dass sie etwas Gutes tun, wenn sie zur veganen Kosmetik greifen. Dabei liegt dies meist nicht einmal an den Kosmetikfirmen selbst, sondern vor allem an der Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals), die Tierversuche für bestimmte Inhaltsstoffe von Kosmetika sogar vorschreibt, um ein hohes Schutzniveau für Mensch und Umwelt sicherzustellen.
Vegane Kosmetik = Naturkosmetik?
Im Allgemeinen sollte vegane Kosmetik mit Naturkosmetik nicht gleich gesetzt werden. Beispielsweise kann reine Naturkosmetik Inhaltsstoffe gewonnen aus Bienenwach, Ei oder Milch enthalten. Viele Marken, die wiederum für ihre vegane Kosmetik ausschließlich Wirkstoffe nicht-tierischer Quellen nutzen, müssen hingegen unter Umständen auf Ersatzstoffe zurückgreifen, die den Grundsätzen von Naturkosmetik widersprechen. Eine der Marken, die beispielsweise beides bietet – sprich: Vegane Naturkosmetik – ist beispielsweise Nonique.
Woran erkennt man vegane Kosmetik?
Ein deutliches Zeichen für vegane Kosmetik ist das Siegel der „UK Vegan Society“, einer Gesellschaft die im Jahre 1944 von Donald Watson gegründet wurde. Die Vegan-Blume auf der Verpackung zeigt an, dass keine tierischen Rohstoffe im Produkt enthalten sind. Die Vegan Society gibt bestimmte Kriterien vor, wonach Körperpflege tatsächlich als vegane Kosmetik eingestuft werden dürfen oder nicht. So dürfen bei den Produkten mit diesem Qualitätssiegel nur pflanzliche, nachwachsende Rohstoffe verwendet werden. Es darf auch in keinem Produktionsschritt (beispielsweise bei der Verarbeitung der Rohstoffe) tierisches Material verwendet werden. Wer sich hingegen auf Aufschriften wie „aus natürlicher Quelle“ oder „natürlichen Ursprungs“ verlässt, liegt falsch. Denn dies bedeutet nicht, dass der Inhaltsstoff zwingend aus pflanzlicher Quelle stammt. Auch eine tierische Quelle gilt als natürlich.
Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen soll, dem empfehlen wir die Webseite von Peta. Hier wurde eine deutschlandweite Liste aller Hersteller wie auch eine internationale Auflistung veröffentlicht, so dass sich Verbraucher über vegane Kosmetik bestens informieren können.