Wer mich kennt, der weiß: Ich hasse es, sonntags außerhalb zu brunchen. Und das aus gutem Grund: Gierige, nimmersatte Menschen, die sich an vertrockneter Lasagne und fadem Rührei vorbeischubsen und sich die Teller voll häufen, um es dann nicht aufzuessen – grauenhaft! Das ist, ganz klar, „zu viel des Guten“! Da bleibe ich lieber im Bett. Es sei denn, wir treffen uns im Restaurant POTS Berlin. Denn der Sonntagsbrunch hat mich nachhaltig begeistert und ist (noch) ein absoluter Geheimtipp hier in Berlin!
Viele Berliner kennen den legendären Champagnerbrunch in der einstigen Brasserie Desbrosses vom Ritz-Carlton Berlin. Doch mit der Renovierung und der Neueröffnung des Hauses, wechselte auch das kulinarische Konzept. Das neue POTS Berlin serviert abends unter dem Patron Dieter Müller modern interpretierte deutsche Küche und ist deutlich legerer, als die frühere Brasserie. Und so wurde auch das Brunchkonzept überarbeitet.
Heißt: Es geht weniger exaltiert am Sonntag hier zu. Statt Champagner und Hummer, stehen hier Tomahawk Steak, Chimichurri und Rieslingsekt auf der Karte. Natürlich gibt es auch ein klassisches Frühstücksbuffet mit Brötchen und Aufschnitt, Cerealien und Obst.
Prachtvoll ist die Ecke für süßes Gepäck, Crêpes und Dessert. Die Auswahl ist natürlich weiterhin üppg. Aber: Alles wirkt etwas entstaubter und nicht mehr so exaltiert, sondern sehr viel … nun ja … gelassener. Und so ist der Brunch im POTS eine echte Empfehlung für alle Locals.
Der Sharing-Gedanke im POTS Berlin
Was ich besonders schätze: Die Vorspeisen und die Suppe gibt es nicht in Buffetform. Sie werden stattdessen an den Tisch gebracht, in die Mitte gestellt und alle Gäste können sich daran bedienen. Denn im POTS gilt der Sharing-Gedanke – auch abends, wenn man hier zum Dinner einkehrt. Der Vorteil: Dadurch, dass der Brunch eine Mischung aus Buffet und Menü ist, wird alles etwas entzerrt. Räumlich, wie auch zeitlich. Die Gäste stürmen nicht mehr nur das Buffet und schaufeln sich die Teller zu. Stattdessen herrscht an diesem Sonntag eine lässig, entspannte Atmosphäre. Jeder genießt. Keiner giert.
Mit einem prächtig gefüllten Bauch verlasse ich das POTS nach dem Sonntagsbrunch selbstverständlich dennoch. Denn auch wenn hier alles sehr viel feiner als im ollen Extrablatt um die Ecke ist: Zu viel isst man bei diesem Brunch dennoch. Aber: Zu viel des Guten kann auch wunderbar sein. Zumindest im POTS.
Alle Infos zum Sonntagsbrunch im POTS Berlin
// Preis: 89 €
// inkludiert sind Kaffeespezialitäten, Smoothies und Säfte, Tee und Wasser sowie ein Glas Rieslingsekt
// Buffet und Menü wechseln saisonal
// die verwendeten Zutaten stammen fast ausschließlich aus der Region oder aus Deutschland
// immer sonntags von 12:30 bis 15:30 Uhr
