Scotch für Anfänger | Alle Infos & Wissenswertes

von | Dez 27, 2022 | Food & Travel

Die wichtigste Info vorab: Wer einen Scotch bestellt, meint damit eigentlich einen Scotch Whisky, also einen schottischen Whisky. Der charakterstarke Scotch wird immer beliebter und bleibt zugleich eine Wissenschaft für sich. Damit ein Whisky sich stolz Scotch Whisky nennen darf, muss er einiges leisten! Was genau, haben wir Euch in einem kleinen Guide über Scotch für Anfänger zusammengefasst.

Scotch kommt aus Schottland

Das ist klar. Nur ein Whisky, der in einer der 108 Destillerien in Schottland gebrannt wird, hat die Chance, ein Scotch zu werden. Zusätzlich zur Herkunft muss er aber einige weitere Kriterien erfüllen. Seit der Scotch Whisky Regulation aus dem Jahre 2009 sind es diese Anforderungen: Der Scotch muss aus Quellwasser und gemälzter Gerste hergestellt werden. Anderes Getreide darf allenfalls zusätzlich verwendet werden. Er muss mindestens drei Jahre und einen Tag in Eichenfässer gelagert werden, die maximal 700l fassen. In Schottland werden dafür benutzte Eichenfässer verwendet, in denen vorher beispielsweise Sherry, Bourbon oder Portwein gereift sind. Ist der Scotch fertig, muss er mindestens einen Alkoholgehalt von 40% aufweisen.

Scotch für Anfänger: Whisky oder Whiskey?

Das Wort Whisky lässt sich grob mit „Wasser des Lebens“ übersetzen und hat sowohl schottische als auch irisch-gälische Wurzeln. Ob es Whisky oder Whiskey heißt, hängt von dem Land ab, wo er gebrannt wird: In Schottland und Kanada heißt das Wasser des Lebens Whisky, während man in Irland Whiskey schreibt. In den USA sind beide Schreibweisen gängig. Das war aber nicht immer so: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde einheitlich die Schreibweise ohne „e“ verwendet. Erst dann begannen einzelne Brennereien in Dublin, ein „e“ einzufügen, da sie sich von den schottischen Konkurrenten unterscheiden wollten.

Whisky und Zigarren: Eine Traumkombination

Für viele ist Scotch trinken ein Akt des Genusses. Kaum verwunderlich, dass sich so manches Genießergaumen dazu entscheidet, zu einem guten Glas Whisky auch eine edlze Zigarre zu trinken. Und das aus gutem Grund: Der rauchige Geschmack des Whiskys verträgt sich wunderbar mit dem Geschmack einer Zigarre. Doch wie sucht man die richtige Kombination aus? Hier hilft es, sich einmal über Zigarrenmatching schlau zu machen, denn tatsächlich sollte man darauf achten, dass die Sorte der Zigarre im Aroma zu der Sorte des Scotchs passt. Grundsätzlich kann man sagen: Milde Zigarren passen zu einem milden Whisky, starke Zigarren zu einem torfigen Whisky. 

Ein Scotch muss reifen

Die Lagerzeit eines Scotchs liegt bei mindestens drei Jahren – und das kommt nicht von ungefähr. Denn erst durch diese Lagerung kann der Whisky seinen typischen Geschmack entwickeln. Ein Großteil der Aromen stammt dabei vom Sherry, Bourbon oder Portwein, die zuvor in den Fässern gereift sind. Aber auch die Größe der Fässer ist entscheidend. Denn in einem kleinen Fass kommt der Whisky mit mehr Holz in Berührung.

Abgefüllt wird der Whisky mit ca. 55% bis 70% Alkohol. Da die Fässer aber atmen, verdunstet ein Teil des Alkohols während der Lagerung. Dieser Alkoholdunst wird auch „Angel`s Share“ genannt – Engels Anteil. Aber es entweicht nicht nur Alkohol aus den Fässern. Der Scotch nimmt während seiner Reifung auch Geschmäcker der Umgebung an. Reift er in der Nähe der Küste, wird er nach drei Jahren vollkommen anders schmecken als wenn er mitten in der Heide reift.

Die wichtigsten Whisky-Regionen

Je nach Region, in welcher ein Scotch gebrannt wurde, hat er einen ganz individuellen Geschmack bekommen. Kenner können anhand des Geschmacks erkennen, von wo ein Whisky stammt. In Schottland gibt es sechs Regionen, die unterschieden werden:

Lowlands

Die Lowlands sind der südlichste Teil Schottlands, unweit der Hauptstadt Edinburgh. Teilweise wird hier noch immer ohne Torf destilliert, wodurch der Whisky sehr mild wird. Er ist gut für Einsteiger geeignet.

Highlands

Manchmal werden die Highlands in North, Central, West und East Highlands unterteilt. Der Whisky aus dieser Region ist würzig und kräftig. Kennzeichnend für einen guten Scotch dieser Region sind die Aromen von Heidegras und Honig und eine angenehme Malzigkeit. Selten findet man Torf- oder Rauchgeschmack.

Speyside

Eigentlich liegt Speyside in den Highlands. Allerdings gibt es hier so viele Brennereien, dass sie als eigene Whisky-Region behandelt wird. Der Whisky von hier ist mild und ausgewogen. Torf- und Raucharomen sind selten oder nur dezent zu finden, auch wenn immer wieder einzelne Jahrgänge auftauchen, die durchaus deutlich nach Torf schmecken.

Islands

Die Whiskys von den Inseln unterscheiden sich leicht, doch haben sie aufgrund der Nähe zum Meer alle einen leicht salzigen und durchaus einmal kräftigen Geschmack gemein.

Campbeltown

Die Whiskys aus dieser Region haben ebenfalls einen maritimen Charakter. Sie weisen auch das leichte Aroma nach Torf und etwas Frucht auf, wodurch sie eine einzigartige Geschmacksnote in die Welt der Scotches bringen.

Islay

Von hier stammen die Whiskys für die Liebhaber von einem starken Torf- und Rauchgeschmack. Nur zwei Brennereien stellen einen Whisky her, der nicht ganz so kräftig ist, wie z.B. von Bruichladdich. Für Einsteiger sind Islay Whiskys nur bedingt geeignet, da nicht jeder dem kräftigen Geschmack etwas abgewinnen kann. Nicht umsonst heißt es „Man liebt ihn, oder man hasst ihn.“

Scotch für Anfänger: Die wichtigsten Whisky-Arten

Gesetzlich wird der Scotch Whisky in fünf Arten unterteilt. Es dürfen durchaus Whiskys mit verschiedenem Alter in einem Verschnitt enthalten sein. In dem Fall darf als Altersangabe maximal das Alter des jüngsten enthaltenen Whiskys angegeben werden.

Single Malt Scotch Whisky

Der Single Malt wird ausschließlich aus Quellwasser und gemälzter Gerste hergestellt. Er wird diskontinuierlich in einer einzigen Destillerie gebrannt, das heißt er wird portionsweise gebrannt. Genutzt wird das Pot-Stills-Verfahren, bei dem die Maische zwei- oder dreimal destilliert wird. Dies wird aufgrund des hohen Aufwands normalerweise nicht in der Massenproduktion verwendet.

Grain Scotch Whisky

Anders als beim Single Malt dürfen hier zusätzlich zur Gerste auch andere Getreidearten hinzugefügt werden. Auch darf kontinuierlich mit dem Brennverfahren von Aeneas Coffey gebrannt werden, wodurch der Whisky relativ billig und schnell produziert wird. Nur sehr selten gelangen (pure) Grain Whiskys in den Handel.

Blended Malt Scotch Whisky

Als Blended Malt Scotch werden die Whiskys bezeichnet, die ein Verschnitt aus mindestens zwei Single Malts aus mehr als einer Destillerie sind.

Blended Grain Scotch Whisky

So wie der Blended Malt ein Verschnitt von Single Malts ist, ist der Blended Grain ein Verschnitt von mindestens zwei Single Grains aus mehr als einer Destillerie.

Blended Scotch Whisky

Der Blended Scotch ist ein Verschnitt, der mitunter bis zu 50 verschiedene Malts und  Grains beinhaltet kann.

Scotch für Anfänger: on the rocks oder pur? 

Es gibt nicht „die“ eine Art, einen Scotch zu trinken. Es gibt keine Regeln, nur Meinungen. Die einen trinken ihn pur, die anderen geben Wasser hinzu, manche haben verschiedene Scotches für verschiedene Anlässe und andere schätzen ihren Scotch on the rocks.

On the rocks ist dabei komplexer, als man im ersten Moment denken mag. Je mehr Eiswürfel man verwendet, desto besser kühlen sie sich gegenseitig, wodurch sie langsamer schmelzen. Auch die Größe der Eiswürfel ist entscheidend, denn große Eiswürfel schmelzen ebenfalls langsamer. Sind die Eiswürfel komplett mit Scotch bedeckt, kühlt sich dieser schneller und besser, als wenn sie aus dem Whisky herausragen.

Die Eiswürfel im Scotch on the rocks bewirken allerdings mehr, als nur den Whisky zu kühlen: Sie verändern das gesamte Geschmackserlebnis. Die Kälte dämpft die Kopfnoten wie Honig oder Zitrus, während die Fußnoten wie Eiche oder Torf mehr zur Geltung kommen. Durch die Kühlung verändert sich die Balance des Geschmackes also deutlich. Im Mund erwärmt der Scotch sich, wodurch die Geschmackskomposition sich entfalten kann, aber nicht muss. Und natürlich hat auch die Verdünnung des Whiskys durch das schmelzende Eis einen Effekt auf den Geschmack, der von Scotch zu Scotch unterschiedlich ausfällt.

Bei so vielen Dingen, die es zum Thema Scotch für Anfänger zu beachten gibt, bleibt nur eines: Am besten probiert jeder für sich aus, wie er seinen Scotch am liebsten mag!

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