Oh Edinburgh, Du wunderschöne Stadt. Als ich das erste Mal den schottischen Boden betrat, fühlte ich bereits – dieser Ort ist besonders! Und es gibt so viel zu sehen. Fast etwas wehmütig werde ich bei dem Gedanken, dass ich zusammengenommen nur einen Tag hatte, um Edinburgh in Gänze zu erleben. Dennoch ist es mir gelungen. Und ich habe alles mitgenommen, was ging. Einen kleinen Plan habe ich für Euch erstellt.
#1: Frühes Frühstück im Hotel
Der frühe Vogel – entdeckt Edinburgh an einem Tag in all seinen Facetten. Daher: Steht am besten nicht zu spät auf. Wir genießen ein gigantisches Frühstück im Sheraton Grand Hotel, Edinburgh. Die Eggs Benedict sind zum Niederknien. Das Hotel ist der perfekte Ausgangspunkt für eine Stadttour, komplett zu Fuß. Denn einerseits bietet das Fünf-Sterne-Hotel allerlei wunderbare Annehmlichkeiten, um nach einem ereignisreichen Tag zur Ruhe zu kommen und die (wundgelaufenen) Füße hochzulegen. Und andererseits liegt das Hotel im Stadtteil New Town – vis à vis von dem berühmten Edinburgh Castle und somit nur einen Spaziergang entfernt von den Wahrzeichen der Stadt.
#2: Los geht’s – auf zur Burg!
Und damit wären wir auch schon bei dem ersten Musst-See in Edinburgh: Das Edinburgh Castle, das auf dem Castle Rock thront und eines der ältesten Schlösser in ganz Großbritannien ist. Wir spazieren entspannt und gut gesättigt von unserem Hotel keine 15-20 Minuten zu dem eindrucksvollen Bau, das auf eine 1000-jährige, faszinierende und zugleich schaurige Geschichte zurückblickt. Die berühmteste Bewohnerin war wohl Maria Stuart, die „Queen of Scots“ die hier einige Jahre residierte. Wer mag, kann auch an einer Führung durch das Schloss teilnehmen. Die finden täglich zwischen 9:30 und 17:30 Uhr statt. Uns fehlt dazu leider die Zeit. Edinburgh hat noch so viel mehr zu bieten…
#3: Flanieren durch die Princess Street Gardens
Das Edinburgh Castle befindet sich im weitläufigen Park, Princess Street Gardens. Die im 18. Jahrhundert errichtete Grünfläche trennt New Town von Old Town. Die Princes Street Gardens schmiegen sich der Länge nach an die Princes Street, die Hauptshoppingmeile in Edinburgh. Eine der Hauptattraktionen im westlichen Teil der Princes Street Gardens ist die Blumenuhr. Von hier aus ist auch nicht mehr weit von der nächsten Sehenswürdigkeit…
#4: Hoch über Edinburgh – auf dem Scotts Monument
Wer Lust hat auf einen schönen Ausblick, der nimmt die 287 Treppen – um einen herrlichen Ausblick über Edinburgh genießen zu können. Wer Glück hat, ist auch weitestgehend für sich, denn seltsamerweise ist das markante Wahrzeichen, das die literarischen Dienste des bekanntesten Autors Schottlands, Sir Walter Scott würdigt, nicht so überlaufen.
Nur wenige Gehminuten von dem Scotts Monument entfernt, befindet sich das luxuriöse The Balmoral Hotel, dass zu der Hotelkette Rocco Forte gehört. Es ist eines der feinsten Hotels der Stadt und für sich genommen eine Sehenswürdigkeit. Besucht die Lobby und schwelgt im Glamour vergangener Tage. Übrigens hatten wir die Gelegenheit, eine Nacht in diesem feinen Haus zu residieren (ja, ich sage bewusst „residieren“). Den gesamten Hotelbericht findet ihr hier.
#5: Hochwandern auf Calton Hill
Edinburgh wird auch „Athen des Nordens“ genannt, denn die Stadt ist reich an Gebäuden, die an den alten griechischen Baustil erinnern. Und wie das alte Rom, liegt Schottlands Hauptstadt auch auf sieben Hügeln. Einer davon ist Calton Hill. Hier geht es erneut hoch hinaus. Der Hügel hat eine lange Geschichte. Am Fuße von Calton Hill lag einst eine selbstständige Gemeinde, später stand dort ein berüchtigtes Gefängnis, heute befindet sich dort das Haus der Schottischen Regierung. Die Gebäude auf Calton Hill stammen wiederum aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Der kurze Aufstieg ist machbar und lohnt sich in jedem Fall! Von hier aus ist der Rundum-Blick auf die Stadt, den Hafen und den noch größeren Berg gegenüber, genannt „Arthurs Seat“, einfach herrlich.
#6: Holyrood Palace
Nach dem Abstieg stellen wir fest: Die Füße schmerzen etwas. Also setzen wir uns in einen Hop On Hop Off-Bus, die von Früh bis Spät in Edinburgh unterwegs ist. Kostenpunkt: Etwa 10 bis 15 Pfund für ein 24-Stunden-Ticket. Die Majestic Tour führt an den wichtigsten Hotspots vorbei, unter anderem am Holyrood Palace. Es ist die offizielle Residenz der britischen Königin in Schottland. Eingebettet in eine gigantische Parkanlage, ist der massive Palast von außen eine Pracht. Der recht hohe Eintrittspreis lohnt sich für alle Geschichtsliebhaber, wenn man einen Eindruck von echt noch genutzten königlichen Gemächern erhalten und noch dazu in die Geschichte von Maria Stuart eintauchen will.
#7: Royal Mile & Greyfriars Bobby
Aus dem Bus ausgestiegen flanieren wir wieder in Richtung Edinburgh Castle, die Royal Mile entlang, die sich schnurgerade von Holyrood Palace zum Castle zieht. Es ist die Hauptschlagader der Altstadt Edinburghs und sie spiegelt die Essenz der Stadt wider. Hier reihen sich allerlei Pubs aneinander, wo man wunderbar einkehren kann. Auch uns durstet es nach einem Drink…
Doch einkehren ist nicht. Nicht, bevor wir nicht noch einen kleinen Schlenker zu Greyfriars Bobby gemacht haben. Um die kleine Hundestatue ranken sich allerlei Mythen. Die bekannteste Geschichte ist aber diese: Der kleine Hund namens Bobby gehörte Berichten zufolge einst einem Wachmann der Stadtpolizei von Edinburgh, John Grey. Der Terrier war seines Herrchens ergeben. So sehr, dass nach dem Tod seines Besitzer der kleine Hund den Rest seines Lebens am Grab in Greyfriars Kirkyard gewacht haben soll. Das blieb von den Bewohnern Edinburgh nicht unbemerkt. Und so wurde der Hund nach seinem Tod die ewige Ruhe neben seinem geliebten Herrchen gegönnt. Das war im Jahr 1872. Ob die Geschichte so wahr ist, darüber wird viel gestritten. So oder so ließ Lady Burdett-Coutts, zutiefst ergriffen von der Geschichte, im Jahr 1873 eine Statue des Hundes entwerfen, die heute von Touristen aus aller Welt besucht wird. Und auch von uns. Die Schnauze der kleinen Statue ist im Übrigen schon so abgegriffen, das Reiben soll Glück bringen, heißt es. Habe ich mir natürlich nicht zwei Mal sagen lassen.
#8: Auf einen Drink in der One Square Brasserie & Bar
Genug gesehen für einen Tag. Wir lassen den Abend ausklingen – in der One Square Brasserie & Bar in unserem Hotel, dem Sheraton Grand. Das Schöne: Hier kehren nicht nur Hotelgäste ein, sondern auch Menschen aus Edinburgh. Ein gutes Zeichen: Denn wenn die Locals kommen, ist meist die Küche und die Bar gut. Beides der Fall, im One Square. Wir genießen Burger, Seafood und Aperol Spritz und sind ganz zufrieden mit unserem einem Tag in Edinburgh.
Extra-Tipp: Mit dem Rad durch Edinburgh
Wer mag, der schnappt sich ein Rad für einen Tag. Dann lässt sich Edinburgh noch schneller erkunden. Es gibt zahlreiche Share-Bikes in Edinburgh. Wir entscheiden uns für die App Just Eat Cycles. Damit radeln wir nach Deals Village. Hier entflieht man dem Trubel des Stadtzentrums. Der Ausflug lohnt sich in jedem Fall, denn Dean Village ist reich an malerischen Häusern, die sich wie Perlen an einer Schnur entlang des Flusses Water of Leith schmiegen. Mit dem Rad ist Dean Village nur 15 Minuten vom Holyrood Palace entfernt. Also, absolut machbar.
Food: Tempting Tattie, Oink Victoria
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