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Für viele zählt Mode zum Ausdruck der Persönlichkeit, für andere wiederum dient es lediglich dem Zweck der Bekleidung. Sicher ist aber, dass die Modeindustrie in Deutschland und weltweit Milliarden-Umsätze generiert. Mittlerweile ist den meisten klar, dass eine Vielzahl großer Marken nicht für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen stehen. Immer mehr kleine Labels setzen sich daher wieder am Markt durch. Der ressourcenschonendste Trend heißt allerdings Vintage und ist immer noch hoch im Kurs, besonders bei Millennials.
Nachhaltig aber modern
Viele Deutsche verbinden mit der Kleidung, die sie tragen, ein bestimmtes Lebensgefühl. Besonders deshalb ist die Modeindustrie ein Million-Dollar-Geschäft und leider auch ein oftmals schmutziges. Denn die CO₂-Emissionen der Modeindustrie sind immens. Eine Umfrage von CyberGhost, zeigt jetzt erneut, dass immer mehr Menschen das bewusst ist und sie auf nachhaltige Unternehmen oder Secondhand-Kleidung umsteigen. Speziell die jungen Generationen feiern gebrauchte Kleidung. Sie graben die modischsten Teile aus den 80er und 90er Jahren wieder aus und kombinieren mutig und wild.
Während die jungen Generationen auf günstige Secondhand-Kleidung und Überraschungsfunde setzen, haben es die 30- bis 40-Jährigen auf die qualitativ hochwertigen Teile aus der Vergangenheit abgesehen. Gut erhaltene Kleidungsstücke aus dem hochpreisigen Segment werden besser gehandelt denn je. Besonders in den Großstädten Deutschlands eröffnen spezielle Vintage-Stores mit den ganz besonderen Einzelstücken. Hier wird für einen 70 Jahre alten Chanel-Mantel auch einmal 500 Euro abgelegt.
Dass damit auch wertvolle Ressourcen gespart werden, ist ein Bonus, den viele Käufer wirklich schätzen, denn immer mehr Menschen befassen sich mit dem Ausmaß unseres Konsums und möchten selbst Schritte setzen für eine nachhaltige Welt.
Vintage oft teurer als Neuware
Seit die Mode der 90er Jahre wieder angesagt ist, ist auch der Hype um die Originalteile ausgebrochen. Große Brands wie Nike, Reebok oder Adidas reinszenieren alte Modelle, die zum absoluten Kassenschlager werden. Und dennoch sind die 30 Jahre alten Originale noch beliebter als die Neuauflagen. Während einige das Glück haben, sich die alten Klassiker aus dem Kasten der Eltern klauen zu können, geben andere immense Summen dafür aus, an die beliebten Teile zu kommen. Wer die Shirts von damals ungetragen ergattert, zahlt bis zu 120 Euro pro Stück.
Die Vintage-Stores sind permanent auf der Suche nach den besonderen Schmuckstücken, um die Vintage-Looks dann teuer weiterzuverkaufen. Die meisten Pullover, Shirts und Hosen werden von den Händlern aus Amerika eingekauft. Während früher vor allem alte, hochwertige Möbelstücke zu hohen Preisen verkauft wurden, sind es nun einfache Baumwoll-T-Shirts. Je seltener das Produkt, desto höher der Wert. Deshalb kommt es besonders bei den außergewöhnlichen Modellen, sowie ungetragenen Exemplaren zu höheren Einkaufspreisen als bei den neuen Linien bekannter Brands.
Vintage ist voll in. Manche glauben an den Fortbestand des Hypes, andere sehen ihn schon bald am Horizont verschwinden. Fakt ist, dass Vintage-Kleidung aktuell einen erheblichen Teil der konsumierten Kleidung ausmacht und ein relevanter Umsatzfaktor für bekannte Brands ist. Dieser Trend kommt aber auch der Umwelt zugute. Nachhaltiger Konsum ist für immer mehr Menschen von Bedeutung und ein entsprechend großer Teil der Deutschen greift bei der Kleiderwahl auf Secondhand und insbesondere Vintage-Kleidung zurück.
