Hinweis: Wie von Antidiskriminierungs-Expertin Tupoka Ogette empfohlen, werden die Begriffe “Schwarz” und “Weiß” bewusst groß geschrieben. Sie beziehen sich nicht auf die reelle Hautfarbe oder eine biologische Eigenschaft. Die Antirassismus-Bewegung nutzt diese Bezeichnungen, um Rassismus in der Sprache entgegenzutreten.
Ich bin Weiß und daher privilegiert. Das heißt: Ich muss jetzt und für immer zuhören und lernen. Zuhören. Und lernen. Denn was Rassismus wirklich bedeutet, kann ich niemals verstehen noch nachspüren. Aber ich kann mich weiterbilden. Versuchen, zu verstehen. Und mich dafür einsetzen, dass das endlich ein Ende hat. Angefangen mit diesem Artikel. Hier kommen wichtige Beiträge zum Thema Rassismus und der Black Lives Matter Bewegung, die Ihr Euch anschauen und anhören könnt.
Danke, für die vielen Nachrichten und das Mut Zusprechen, von so vielen Menschen. Ich komme nicht hinterher, mich persönlich zu bedanken Aber an meine weißen Freund*innen, die sich nicht einmal gemeldet haben und so tun, als ob nichts los gewesen wäre: Fuck you. Wo wart ihr?
— Alice Hasters (@alicehasters) June 2, 2020
#1: Alice Hasters im Gespräch mit Susanne Burkhardt
Auf Twitter hat sich die Autorin des Buches „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“, Alice Hasters, enttäuscht über das Schweigen vieler Weißer Freund*innen gezeigt, die sie nicht über die Pfingsttage auf die Vorgänge in den USA angesprochen hatten. „Denn das ist das weiße Privileg“, erklärt Alice Hasters im Podcast von Deutschlandradiokultur. „Dass weiße Menschen, wenn ihnen das gerade unbequem ist oder ungelegen kommt, das Thema Rassismus, einfach ignorieren können.“ Und das ist ein unglaubliches Privileg, so die Autorin: Sich mit Rassismus nicht zu beschäftigen, wenn man es nicht gerade will.
Und sie hat Recht: Hört Euch diesen Podcast an – und erfahrt, was Ihr tun könnt, wenn es Euch ernst ist.
#2: Poem about White Privilege by Kyla Jenee Lacay
Du glaubst, so etwas wie White Privilege gibt es nicht? Oder Du kannst Dir nicht vorstellen, wie es sich anfühlt? Dann schau Dir bitte diesen starken Beitrag von Kyla Jenee Lacay an.
#3: Kebekus-Brennpunkt zum Thema Rassismus
Bei Sandra Maischberger waren zunächst nur Weiße Menschen eingeladen, um sich zu der Lage in den USA zu äußern. Der Shitstorm ließ (zu Recht!) nicht lange auf sich warten. Denn in den aktuellen deutschen Talkshows sind Schwarze Menschen trotz der Ereignisse auf der Welt immer noch unterrepräsentiert! Stattdessen hat es Carolin Kebekus übernommen, über das Thema Rassismus in Deutschland zu sprechen. Denn wer glaubt, Rassismus sei ein Problem in der amerikanischen Gesellschaft, der irrt. Bitte anschauen!
#4: Trevor Noahs kraftvolles Statement zur Situation
Es ist schon ein etwas älteres Video (zumindest im Zeitalter des Internets): Am 29. Mai veröffentlichte Trevor Noah auf dem YouTube-Kanal der Daily Show ein eindringliches Statement zu den anhaltenden landesweiten Protesten nach der Ermordung von George Floyd am 25. Mai in Minneapolis. Hier ging der Moderator auf die Bedenken jener ein, die sich gegen die Ausschreitungen und die Plünderungen aussprechen. Die sagen: Protest, schön und gut…aber Plünderungen? Das geht zu weit.
Hier ein Auszug dazu:
„Fundamentally, when you boil it down, society is a contract,“ Noah said. „It’s a contract that we sign as human beings amongst each other. . . . As with most contracts, the contract is only as strong as the people who are abiding by it.“ Und weiter: „Think about that unease that you felt watching that Target being looted, try to imagine how it must feel for Black Americans when they watch themselves being looted every single day. Because that’s fundamentally what’s happening in America. Police in America are looting Black bodies. And I know someone might think that’s an extreme phrase, but it’s not, because here’s the thing I think a lot of people don’t realise: George Floyd died. That is part of the reason the story became so big, is because he died. But how many George Floyds are there that don’t die? . . . It’s only the gruesome deaths that stick out.“ Könnt ihr Euch hier anschauen.
#5: Falls ihr Euch fragt, wie ihr aktuell mit dem Thema Rassismus umgehen könnt, hier kommen zwei hilfreiche Postings
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Und zum Schluss noch ein letztes Wort von mir: Mach Dir Deine Privilegien jeden Tag bewusst! Denn dank Deiner Hautfarbe kommst Du nämlich eher in den Club, wirst eher zum Vorstellungsgespräch eingeladen oder zur Wohnungsbesichtigung. Du hast Vorteile, die People of Colour nicht haben. „Erkenne an, dass es ein Privileg ist, das du hast [wenn du weiß bist], und nutze genau dieses Privileg, um es zu durchbrechen“, sagt der amerikanische Aktivist DeRay Mckesson.
Ich weiß, die meisten von uns meinen es nur gut. Lasst uns dort hingehen, wo es unbequem ist.