Du kennst die Hauptstadt schon zur Genüge und hast die Nase voll vom Touristenrummel, den langen Wegen und überfüllten U-Bahnen? Kein Problem! Von Berlin aus ist man in weniger als zwei Stunden in Leipzig. Die größte Stadt Sachsens hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur unter Studenten zum echten Geheimtipp entwickelt. Für viele gilt sie sogar als die bessere Alternative zu Berlin.
Dank ihrer zahlreichen Szeneviertel, kurzen Wegen sowie den vielfältigen kulturellen Angeboten eignet sich Leipzig aber auch hervorragend als Reiseziel für ein verlängertes Wochenende. Ich verrate euch kultige Highlights, die ihr dabei auf keinen Fall verpassen dürft! Und falls der Abschiedsschmerz im Anschluss zu groß wird, solltet ihr nicht vergessen: Eine Wohnung in Leipzig ist immer noch verhältnismäßig günstig und darüber hinaus noch relativ leicht zu finden.
1. Ausflug in die Innenstadt
Nach dem Einchecken in eure Unterkunft solltet ihr zunächst Leipzigs Innenstadt einen Besuch abstatten, denn ganz ohne Geschichte und Kultur geht es natürlich nicht. Neben dem Alten Rathaus, der Thomas- und der Nikolaikirche sowie dem Bach-Museum, ist es empfehlenswert, die erste Mahlzeit im berühmten „Auerbachs Keller“ einzunehmen. Um dieses traditionsreiche Restaurant, das unter der Mädler-Passage liegt und klassische deutsche sowie sächsische Küche serviert, führt bei einem Besuch in Leipzig kein Weg vorbei – schließlich pflegte bereits der junge Goethe hier zu speisen und wählte das urige Gewölbe sogar als Handlungsort für eine Szene in „Faust“.
Das lohnt sich: Eine Führung durch das Kellergewölbe.
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2. Ausblick über die Stadt
Natürliche Höhen sind im flachen Leipzig rar gesät. Einen guten Rundum-Blick könnt ihr auf eurer Reise trotzdem genießen und zwar auf dem höchsten Gebäude der Stadt – dem City-Hochhaus direkt neben der Universität. Eine Fahrt zur Aussichtsplattform in 120 Metern Höhe kostet drei Euro und ist das Geld auf jeden Fall Wert.
Eine nicht ganz so hoch gelegene, aber bei Einheimischen sehr beliebte Alternative ist der „Fockeberg“ in Leipzigs Südvorstadt. Dabei handelt es sich um einen künstlich aufgeschütteten Berg aus Bauschutt, der direkt an den Auwald angrenzt und heute als Naherholungsgebiet dient. Von hier aus habt ihr einen sehr schönen Blick auf die nähere Innenstadt. Im Mai wird hier übrigens wieder das jährlich stattfindende Seifenkisten-Rennen – der „Prix de Tacot“ – veranstaltet, das in Leipzig Kultstatus genießt.
Besonders kultig: Platznehmen auf der sogenannten „Badewannenbank“!
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Bildrechte: Flickr Biergarten Löffelfamilie in KarLi, Leipzig, Germany L’aventure t’appelle CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
3. Kult, Kunst & Kultur
Am Abend solltet ihr euch in die Südstadt aufmachen und auf der beliebten „KarLi“ – der Karl-Liebknecht-Straße – das Gelände der ehemaligen Feinkostgenossenschaft auskundschaften. Der Komplex, der bis 1920 eine Brauerei beherbergte und im Anschluss für die Nahrungsmittel- bzw. Konservenproduktion genutzt wurde, ist heute Heimat von zahlreichen Handwerks- sowie Kunst- und Kultureinrichtungen. So findet ihr dort heute z.B. ein Theater, ein Sommer-Kino, den Nachtclub „absturz.club“, alternative Bekleidungs- und Bücherläden, Flohmärkte, Street-Food-Festivals und Co. Ganz besonderen Kultstatus besitzt die alte Leuchtreklame der „VEB Feinkost“ aus DDR-Zeiten, die eine Familie rund um den Essenstisch zeigt. Die sogenannte „Löffelfamilie“, wie sie in Leipzig liebevoll genannt wird, ist seit 1993 Kulturdenkmal und wird seit 2008 vom „Verein Löffelfamilie e.V.“ erhalten und betrieben.
Ein Must-do: Die Reklame mit dem Senden einer SMS an die Nummer 81190 für drei Minuten zum Leuchten bringen (Kosten: 3€) und damit den Erhalt des Kulturdenkmals unterstützen.